Bild nicht mehr verfügbar.

Aktuelle Enthüllungen bringen Zuckerbergs soziales Medium in Erklärungsnot.

Foto: ap/Sison

Die Kontroverse rund um das Datenrechercheunternehmen Cambridge Analytica und seine sowohl aus ethischer wie auch aus juristischer Sicht teils fragwürdigen Geschäftspraktiken bringt nun auch Facebook in die Bredouille. Kritiker – darunter der Whatsapp-Gründer Brian Acton – rufen mit dem Hashtag #DeleteFacebook zu der Löschung des sozialen Mediums auf. Um das zu bewerkstelligen, sind nur einige wenige Schritte nötig.

Archivieren

Es empfiehlt sich, persönliche Informationen auf der Plattform vor einer Löschung herunterzuladen. Das ist in den Einstellungen unter dem Reiter "Allgemein" möglich: Dort findet sich die Schaltfläche "Lade eine Kopie deiner Facebook-Daten herunter."

Foto: screenshot/facebook

Deaktivieren ist nicht Löschen

Daraufhin verspricht die Plattform, ein solches Archiv zusammenzustellen und den Download-Link nach der Fertigstellung per E-Mail zu versenden. Nach wenigen Minuten ist dies auch erledigt, die Daten sind heruntergeladen, und der Account kann gelöscht werden. Das ist eine andere Option, als das Konto bloß zu deaktivieren, was in den allgemeinen Kontoeinstellungen getan werden kann: Bei einer Deaktivierung bleiben die Kontodaten erhalten, und das Profil kann jederzeit reaktiviert werden.

Foto: screenshot/facebook

Zum Löschen folgt man diesem Link und klickt auf "Mein Konto löschen". Wie Facebook selbst angibt, dauert es einige Tage, bis die Löschanfrage auch erfüllt wird. Sollte man in der Zeit auf das Konto zugreifen, wird sie abgebrochen. Bis die Daten in den Sicherungssystemen von Facebook verschwinden, kann es laut eigenen Angaben bis zu 90 Tage dauern.

Privatsphäreeinstellungen kontrollieren

270.000 Nutzer haben an einem Persönlichkeitstest der App "thisisyourdigitallife" des Psychologieprofessors Aleksandr Kogan teilgenommen. Letztendlich erhielt Cambridge Analytica unerlaubterweise die Daten von fast 50 Millionen Nutzern und nutzte diese für Donald Trumps Wahlkampfkampagne. Der Grund für diese extreme Steigerung liegt an dem damaligen System von Facebook. Vor 2016 konnte man einer App nämlich die Erlaubnis erteilen, nicht nur auf die eigenen Daten, sondern auch auf jene aller Freunde auf dem sozialen Medium zuzugreifen.

Einsichtsrechte

Heute erlaubt die Plattform das Sammeln von Daten in einem solchen Ausmaß nicht mehr, ohne Betroffenen Entscheidungskraft zu geben. Wenn eine gänzliche Löschung keine Option ist, ist es Facebook-Nutzern dennoch zu empfehlen, einen Blick in die eigenen Einstellungen zu werfen und im Reiter "Apps" nachzusehen, welche von diesen Einsichtsrechte für das eigene Profil haben, was genau ausgelesen werden kann und ob es überhaupt notwendig ist, diese Erlaubnis weiterhin zu erteilen.

Außerdem ist es möglich, die "von anderen Personen verwendeten Apps" zu bearbeiten. Dort kann man nämlich einstellen, welche der eigenen Informationen Freunde an Apps weitergeben dürfen – etwa Informationen über die eigenen Interessen, religiöse Ansichten, besuchte Ort und "Gefällt mir"-Angaben. (muz, 21.3.2018)