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Nur 9 Prozent Frauen sagen, dass Twitter genug gegen Online-Gewalt tun würde.

Foto: reuters

Seit 12 Jahren gibt es Twitter nun. Doch für Frauen scheint die Plattform immer noch kein angenehmer Ort zu sein. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beschuldigt Twitter, im Fall von Online-Beschimpfungen und Drohungen gegen Frauen immer noch zu versagen. Auch Politikerinnen sind davon betroffen.

Widersprüchliche Reaktionen

In einem veröffentlichten Bericht heißt es, dass Twitter bei Meldungen eines Beitrags widersprüchlich reagiere, manchmal sogar gegen die eigenen Richtlinien entscheide. Darunter müssten vor allem Frauen leiden.

Drohungen

Das Video der von Amnesty ins Leben gerufenen Kampagne #ToxicTwitter zeigt unter anderem eine Frau, die an sie gerichtete Beleidigungen vorliest. Das Ergebnis der fehlenden Handhabung resultiere laut dem Bericht in Drohungen, vergewaltigt oder umgebracht zu werden. Außerdem werden einzelne Personen oft mit rassistischen und homophoben Aussagen konfrontiert.

Amnesty International

Öffentliche Meinung gefährdet

Dem Guardian sagte Kate Allen, Direktorin von Amnesty International UK, dass Twitter ein toxischer Ort für Frauen sei. Nachdem seitens des Konzerns nicht wirklich eingeschritten werde, biete dies Raum für Beschimpfungen und Drohungen. Allen fordert Twitter auf, etwas dagegen zu unternehmen, da es sonst die öffentliche Meinung marginalisieren und Minderheiten aussperren würde.

Der besagte Bericht stützte sich auf 80 Interviews mit Frauen aus den USA und Großbritannien sowie einer Studie, bei der über 1.100 Frauen befragt wurden, ob Twitter genug gegen Online-Gewalt tun würde. Bei Letzterem haben 78 Prozent dagegen gestimmt.

Morddrohung gegen Politikerin

Inzwischen haben sich auch drei Politikerinnen aus Schottland zu Wort gemeldet und unterstützen die Kampagne. Sie gaben an, ebenfalls von Online-Gewalt betroffen zu sein. Mit dabei auch die Erste Ministerin Schottlands, sie bekam Tweets wie "Ich hoffe, Nicola Sturgeon wird ermordet" und "Nicola Sturgeon würde ich nicht mal vergewaltigen".

Liege an der Gesellschaft

Der Konzern selbst berief sich auf die mit Hass und Vorurteilen gefüllte Gesellschaft und dass die Plattform dafür nichts tun könne, aber in den letzten zwei Jahren über 30 verschiedene Änderungen getätigt habe, um mehr Sicherheit zu gewährleisten. (sem, 21.03.2018)