Der Prozess gegen Hussein K. wurde von großem Medieninteresse begleitet.

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Freiburg – Weil er die 19-jährige Studentin Maria L. überfallen, vergewaltigt und bewusstlos zurückgelassen hatte, muss Hussein K. lebenslang ins Gefängnis. Das Landgericht Freiburg verurteilte den aus Afghanistan stammenden Flüchtling am Donnerstag und stellte die besondere Schwere der Schuld fest.

Der Überfall geschah im Oktober 2016. Nach der Tat ließ K. die junge Frau im Uferbereich der Dreisam zurück. Sie ertrank daraufhin. Zwei Monate nach dem Verbrechen wurde K. festgenommen. Ein Haar am Tatort und Aufzeichnungen aus einer Überwachungskamera hatten den Ermittlern entscheidende Hinweise gegeben.

Verbrechen in Griechenland

Im Zuge der Ermittlungen führte die Spur von K. auch nach Griechenland, wo er zuvor eine ähnliche Tat begangen hatte. Sein Opfer überlebte damals schwer verletzt. K. wurde im Jahr 2013 zu zehn Jahren Haft verurteilt, zwei Jahre nach Haftantritt aber unter Auflagen wieder entlassen. Nach seiner Freilassung tauchte K. unter. Offenbar wurde er aber nur innerhalb Griechenlands und nicht international zur Fahndung ausgeschrieben.

Der Fall löste in Deutschland eine Debatte über den Umgang mit straffällig gewordenen Flüchtlingen aus. Vor allem die Frage, ob K. noch minderjährig oder bereits erwachsen sei, sorgte für Diskussionen. Laut Gutachten ist K. älter als 21 Jahre, er selbst hatte angegeben, zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt gewesen zu sein. (red, 22.3.2018)