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Die selbstfahrenden Autos von Uber legen nach dem Unfall eine Pause ein.

Foto: Eric Risberg / AP

Der erste Tod einer Passantin bei einem Unfall mit Beteiligung eines selbstfahrenden Autos erschüttert die Branche. Nach den Vorfällen kündigte nicht nur Uber, dessen Wagen die Fußgängerin gerammt hatte, sondern auch Toyota und Nutomony eine Pause bei ihren Tests an. Toyota stand mit Uber in grundsätzlichen Gesprächen über eine Zusammenarbeit, was nun wieder in der Schwebe ist. Toyota begründet die Pause mit der "emotionalen Belastung" seiner Testfahrer.

An dem Unfall war ein Volvo-Wagen mit Uber-Software beteiligt. Laut ersten Einschätzungen der Polizei hat die Software dabei keinen Fehler begangen. Die Fußgängerin soll aus dem Schatten auf die Fahrbahn getreten sein, auch ein Mensch hätte bei den angegebenen und auch erlaubten 60 km/h nicht rasch genug reagieren können, hieß es. Eine ausführliche Untersuchung des Vorfalls steht jedoch noch aus.

Eingriff

Der Wagen fuhr zwar autonom, hinter dem Steuer saß aber ein "Testfahrer" , der hätte eingreifen können. Auch er bemerkte die Passantin offenbar nicht schnell genug. Laut Angaben der Polizei war der Mann nüchtern, die Wetterbedingungen bei dem Vorfall "klar und trocken".

Doch es gibt auch Firmen, die sich von dem Vorfall nicht beeindruckend lassen. Nissan, Honda, Ford und GM setzen ihre Versuche mit selbstfahrenden Autos fort. Auch die Google-Schwester Waymo lässt sich nicht beirren. Das Unternehmen gilt als Marktführer bei der Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen. In den vergangenen Jahren haben die Waymo-Autos bereits mehr als acht Millionen Kilometer auf öffentlichen Straßen zurückgelegt, ohne dabei einen schweren Unfall zu verursachen. Das Unternehmen veröffentlicht zudem regelmäßig Sicherheitsberichte. Aus diesen ist etwa ersichtlich, dass fast alle Unfälle, in die Waymo-Autos verwickelt waren, durch die Unachtsamkeit anderer Verkehrsteilnehmer verursacht wurden.

Sicherheitsabwägungen

Angesichts solcher Zahlen warnen denn auch Experten vor überzogenen Reaktionen auf den tödlichen Uber-Unfall. Schon jetzt sei es so, dass selbstfahrende Autos erheblich sicherer unterwegs seien als menschliche Fahrer. Alleine in den USA verursacht der Autoverkehr jedes Jahr rund 40.000 Tote, weltweit liegt die Zahl der Toten im Straßenverkehr Jahr für Jahr über einer Million. Insofern könnte die Verlangsamung einer Umstellung auf selbstfahrende Autos mehr Menschenleben kosten als technische Lösungen, die nicht jeden Unfall verhindern können. (fsc, apo)