Bento spielt jetzt Keyboard im Paradies der Kartonschachteln und Leckerlis.

Foto: Youtube/Keyboard Cat

Im November 2009 wurde er geboren, 2010 aus einem Tierheim adoptiert. Vom Zwinger führte ihn sein Lebensweg zu großem Ruhm auf Youtube. Dort wurde er bekannt als "Keyboard-Katze". Seine Aufnahme mit einem kurzen Keyboard-Riff verbreitete sich über soziale Medien, wurde zigtausendfach in andere Werke integriert – und bescherte ihrem Besitzer, dem Künstler Charlie Schmidt, gutes Geld durch Werbung und Merchandise.

Nun ist die orange Tabby-Katze "Bento" an den Folgen von Leberkrebs verstorben. Zehntausende kondolierende Kommentare finden sich auf ihrer Facebook-Seite, wo Schmidt ein Video als Nachruf auf seinen felinen Begleiter gepostet hat. Auch die Besitzer anderer tierischer Stars reihten sich ein, auch der offizielle Twitter-Account von Grumpy Cat postete eine Trauernachricht.

Nachfolger des Originals

Was viele nicht wissen: Bento ist gar nicht die "originale" Keyboard-Katze, deren Clip es seit 2007 auf Youtube gibt. Der digitalisierte VHS-Clip zeigt "Fatso" und stammt aus 1984. Die Idee sei ihm damals spontan gekommen, sagt Schmidt der Washington Post. Dass das Video zwei Jahre nach der Veröffentlichung plötzlich "viral" wurde und über 50 Millionen Abrufe generierte, überraschte ihn selber.

Er beschloss, das Werk "im Geiste von Fatso" fortzusetzen. Aufnahmen mit Bento produzierte er schließlich ab 2010 und bewarb ihn als die "Wiedergeburt" der ersten Keyboard-Katze. Bento tauchte in Werbespots auf, in einer Kampagne für die Adoption von Haustieren aus Tierheimen und es gab sogar eine animierte Plüschfigur von ihm.

Keyboard Cat

Mehr als nur ein Youtube-Star

Für ihn sei Bento nicht bloß ein Videomotiv gewesen, erklärt Schmidt. Er beschreibt den Kater als anhängliches und freundliches Tier, das sich am Abend stets zu ihm ins Bett kuschelte und ihm seine Pfote auf den Arm legte. Bento habe seine Kreativität beflügelt. Er wolle das Erbe von Bento weiterführen, aber ob er eine dritte Keyboard-Katze suchen werde, weiß er noch nicht.

Das Katzen-Business im Internet ist eine sehr ertragreiche Angelegenheit, wie Zahlen in einem Artikel des Guardian zeigen. Grumpy Cat ermöglichte ihrer Besitzerin schon wenige Tage nach ihrem Auftauchen im Netz, ihren Job als Kellnerin zu kündigen und ihren tierischen Internetstar Vollzeit zu vermarkten.

Ein anderer feliner Star, "Lil Bub", sorgt für so viele Einnahmen, dass sein Besitzer Mike Bridavsky jährlich 200.000 Dollar an Tierschutzorganisationen spenden kann. "Henri" generiert alleine durch Merchandise-Verkäufe im Online-Shop tausend Dollar pro Woche. (gpi, 22.03.2018)