Nairobi – Ein Gericht in Kenia hat Anal-Untersuchungen als Test für Homosexualität verboten. "Dies ist ein signifikanter Sieg für Menschenrechte in Kenia", teilte am Donnerstag die Nationale Menschenrechtskommission für Schwule und Lesben (NGLHRC) mit. Bei einem Verdacht auf Homosexualität wurden solche nebulöse Untersuchungen bisher immer wieder durchgeführt.

In Kenia sind – wie in vielen anderen afrikanischen Ländern – homosexuelle Handlungen verboten. Die Höchststrafe liegt bei 14 Jahren Haft. Die Kommission hatte die Klage für zwei Männer eingereicht, die 2015 wegen mutmaßlicher Homosexualität festgenommen wurden. An ihnen wurden demnach Anal-Untersuchungen durchgeführt. Zunächst fiel das Urteil gegen sie aus, die Kommission ging aber in Berufung.

"Kommt Folter gleich"

"Mit diesem Urteil sagen die Richter, dass wir es alle verdient haben, mit Würde behandelt zu werden", hieß es von der Kommission. Anal-Untersuchungen bei mutmaßlich homosexuellen Männern hätten keine medizinische Grundlage, verletzten das Recht auf Privatsphäre und Würde und "kommen Folter gleich", sagte Kari Mugo von der NGLHRC. Zudem werde die Androhung einer derartigen Untersuchung oft benutzt, um eine Bezahlung oder sexuelle Dienste zu erzwingen. Auch gegen das Verbot von Homosexualität hat die NGLHRC Klage eingereicht. (APA, 22.3.2018)