Mozilla drückt auf den Pause-Knopf bei Facebook.

Grafik: Mozilla

Der Datenskandal rund um Cambridge Analytica hat dem Ansehen von Facebook in den vergangenen Tagen deutlichen Schaden zugefügt. Neben dem daraus resultierenden EInbruchs des Aktienkurses könnte die Affäre nun aber auch noch direktere – weil wirtschaftliche – Konsequenzen für das Unternehmen haben.

Reaktion

Der Browserhersteller Mozilla kündigt in einem Blogeintrag den Rückzug all seiner Werbungen von Facebook an. Der Vorfall habe dazu geführt, dass man sich die Privacy-Einstellungen von Facebook noch einmal näher angesehen hat. Und der Schluss daraus sei eindeutig: Die Default-Einstellungen würden ein Maß Datensammlung und -weitergabe erlauben, das mit den Grundsätzen von Mozilla nicht vereinbar ist.

Dass Mozilla hier als eines der ersten Unternehmen Konsequenzen zieht, ist nicht weiter überraschend. Immerhin wirbt der Firefox-Hersteller damit, einen deutlich höheren Wert auf die Privatsphäre seiner Nutzer zu setzen als seine Mitbewerber. Trotzdem könnten schon bald auch noch andere Firmen diesem Vorbild folgen.

Werbevereinigung

So berichtet etwa die Times davon, dass die britische Werbevereinigung ISBA eine Reihe von Fragen an Facebook gestellt hat, um das Ausmaß der Datenweitergabe besser zu verstehen. Sollten die Antworten nicht zufriedenstellend sein, könnten zumindest einzelne der Mitglieder der Vereinigung ihr Werbegeld von Facebook zurückziehen.

Commerzbank

In Deutschland hat unterdessen die deutsche Commerzbank ihre Werbung auf Facebook fürs Erste "pausiert", wie es in einer Mitteilung heißt. In diesem Fall schließt man eine Rückkehr aber nicht aus, man wolle nur eine Nachdenkpause einlegen. (apo, 23.3.2018)