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Auch auf der Autoshow in Genf drehte sich alles um die E-Mobilität, während die meisten Hersteller neue Verkaufsrekorde mit konventionellen Fahrzeugen feiern.

Foto: Reuters

Der Spagat, den die Autohersteller derzeit machen, ruft zum Teil schon Verwunderung hervor. Einerseits präsentieren sie ein neues Elektroauto nach dem anderen und werden nicht müde, vom vollautomatischen autonomen Auto zu schwärmen, andererseits stecken sie tief in der Gegenwart, in der sie weltweit 100 Millionen herkömmlicher Autos im Jahr produzieren, jedes Jahr noch ein paar Millionen mehr, woran sich auch demnächst nicht viel ändern wird. Davon leben sie, und das wollen sie auch weiterhin so halten.

Vor und hinter der Bühne

Während vorne das Elektroauto auf der Bühne tanzt, wird schon hinten in der zweiten Reihe von ganz anderen Dingen geredet. Im öffentlichen Getöse zwischen Klimaproblematik und Schadstoffalarm, zwischen Kohlendioxid- und Stickoxid-Diskussion wird business as usual gemacht, solange es geht. Möglichst große, möglichst schwere, möglichst teure Autos, deren Energie- und Rohstoffbilanz schon alleine aufgrund der enormen Masse nicht gut sein kann, sind das Bestreben, weil damit auch die größten und schnellsten Gewinne gemacht werden können. Gewinne machen kann man mit kleinen Autos übrigens auch, ist aber nicht so reizvoll, geht aber nicht so schnell.

Als ökologischer Ausgleich zu "immer-größer-immer-mehr" wird dann gern der Elektroantrieb oder gar Wasserstoff genannt. Dabei ist gegen die neuen Technologien gar nichts einzuwenden, dumm ist nur, dass sie auf unser konventionelles Denken aufgesetzt werden, weil die Geschäftsmodelle alt sind, weil sie alleine im bedingungslosen Wachstum wurzeln. (Rudolf Skarics, 28.3.2018)