Claudia Michelsen und Matthias Matschke ermitteln.

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Ein bisschen erschrocken hat er sich schon, der reiche Magdeburger Bauunternehmer. Auf seine Villa ist ein Brandanschlag verübt worden, er überlebte nur knapp. Aber bald hat sich der große, coole Boss wieder im Griff, die Ermittlungen der Magdeburger Kommissare Doreen Brasch (Claudia Michaelsen) und Dirk Köhler (Mathias Matschke) nerven ihn.

Da geht es ihm im Sonntags-Polizeiruf 110 aus Magdeburg (Starke Schultern) nicht anders als den Zusehern. Diese nämlich müssen sich wie die Kommissare anhören: "Die Baubranche ist ein hartes Geschäft" – einen banalen Satz aus dem Standardrepertoire von Vorabendserien.

Apropos Vorabendserie: Wie ebendort hat der Bauunternehmer natürlich auch missliebige Konkurrenz und ehemalige Beschäftigte, die nicht gut über ihn denken. Damit nicht genug der Parallelen. Nach 45 Minuten nämlich ist der Fall schon gelöst. Überraschenderweise kommen dann aber doch nicht die Abendnachrichten, es geht natürlich noch weiter, da ja 90 Minuten der Füllung bedürfen.

Ein bisschen Pep in die lahme Handlung bringt immerhin eine Familienaufstellung auf dem Kommissariat. Überhaupt ist da allerhand Psychoarbeit zu leisten, da die zwei Ermittler miteinander fremdeln.

Das ist auch nichts Neues, aber im Vergleich zur Story noch halbwegs nett anzusehen, da die Schauspieler inklusive Felix Vörtler als Kriminalrat Uwe Lemp einen guten Job machen. Retten kann das die Story aber auch nicht.

Immerhin bietet der zweite Teil der Vorabendserie eine ungewöhnliche Version des doppelten Lottchens – aber leider auch nur als aufgemotzte Effekthascherei ohne irgendeinen Tiefgang. (Birgit Baumann, 24.3.2018)