Ankara – Die EU hat der Türkei für den Schutz ihrer Grenzen mehr als 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld wurde nach einer Recherche des "Spiegels" und anderer europäischer Medien unter anderem die Anschaffung von gepanzerten Militärfahrzeugen vom Typ Otokar Cobra II finanziert.

Zudem bekam der türkische Rüstungskonzern Aselsan einen Auftrag zur Herstellung von Überwachungsfahrzeugen zur Kontrolle der türkisch-griechischen Landgrenze. Bei einem niederländischen Unternehmen wurden zudem mit EU-Geld sechs Patrouillenboote für die türkische Küstenwache bestellt, wie EU-Beamte der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Sie sollen den Türken auch Such- und Rettungseinsätze ermöglichen.

Heikel ist die EU-Hilfe, weil der Regierung in Ankara von Menschenrechtsorganisationen vorgeworfen wird, Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien gewaltsam an der Flucht in die Türkei zu hindern. Der "Spiegel" berichtete, mehrere Flüchtlinge hätten sogar erzählt, unter Beschuss durch türkische Soldaten geraten zu sein.

Die EU hat vor allem ein starkes Interesse daran, dass die Türkei ihre Küstenabschnitte sowie die Landgrenzen zu Griechenland und Bulgarien ordentlich kontrolliert, um illegale Grenzübertritte in die EU zu verhindern. (APA, dpa, 23.3.2018)