David Alaba eröffnete einen 90-minütigen Höhenflug mit einem Freistoßtor.

Foto: APA/EXPA/GRODER

Marko Arnautovic tanzte, traf zwei Mal und hatte auch sonst viel im Griff.

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Klagenfurt – Teamchef Franco Foda schätzt Flexibilität. Die österreichische Fußballnationalmannschaft soll in seiner Ära die Gegner irritieren, sie überraschen, in der Lage sein, Taktik und System recht spontan zu verändern. Am Freitagabend sollte Slowenien, die Nummer 62 der Weltrangliste, dies in Klagenfurt zu spüren bekommen. Es gab übrigens erst ein Treffen dieser Nachbarn, 1997 verlor Österreich in Linz mit 0:2. Damals war Alexander Ceferin zwar schon Slowene, aber nicht Präsident der Uefa, diesmal beehrte der ranghöchste Funktionär im europäischen Kick das mit 18.100 Fans passabel gefüllte Wörthersee Stadion.

Foda hatte vor der Partie von Luxusproblemen gesprochen, von der Qual der Wahl, das Land ist seiner Meinung nach mit guten Fußballern gesegnet. Elf hat er regelkonform nominiert, die Grundformation war ein 3-4-3. Das leidige Thema David Alaba links in der Abwehr oder doch wie bei Marcel Koller im Mittelfeld hatte sich mangels Viererkette erledigt. Alaba bestritt sein 60. Länderspiel (links im Mittelfeld hinter Marko Arnautovic), diese Zahl teilt er nun mit Kapitän Julian Baumgartlinger. Sloweniens Teamchef Tomaz Kavcic musste den angeschlagenen Supertormann Jan Oblak vorgeben, die in Österreich bestens bekannten Kevin Kampl und Robert Beric waren dabei, ebenso der im Prinzip großartige Josip Ilicic von Atalanta Bergamo.

Laut Baumgartlinger sei das Team gerade in der "Findungsphase", in den ersten Minuten war die Suche nicht zu verheimlichen, man agierte hektisch, flexibel hektisch. Das blieb aber ohne Folgen. 15. Minute: Baumgartlinger wird von Rene Krhin gefoult, den Freistoß aus rund 20 Metern zirkelt Alaba wunderbar zum 1:0 in Netz. Das war keine Frage von Position, sondern von Klasse, er hält im Team nun bei zwölf Toren. Und es wurde generell besser, geordneter, die Zahl der Fehler konnte minimiert werden, flüssige Kombination wurden mit Wohlwollen registriert. Nach einem Energieanfall von Arnautovic scheitert Valentino Lazaro an Keeper Vicl Belec (25.), im Gegenzug pariert Heinz Lindner einen satten Schuss von Benjamin Verbic.

Körpertäuschung

29. Minute: Martin Hinteregger volliert ästhetisch wertvoll knapp vorbei. 36. Minute: Lazaro schickt Stefan Lainer auf die Reise, dessen perfekten Querpass in den Rücken der Abwehr verwertet Arnautovic elegant und unnachahmlich (Körpertäuschung, Haken) zum 2:0. Sein 17. Treffer im Team. 41. Minute: Alabas Freistoß landet an der Latte. 42. Minute. Was Alaba kann, kann auch Ilicic, sein Freistoß endet halt an der Stange. Fazit der ersten Halbzeit: Österreich hat in der Tat gute Fußballer, Sebastian Prödl, Alessandro Schöpf, Alaba und Arnautovic fielen äußerst positiv auf.

Und es ging nach der Pause munter und fröhlich weiter: 51. Minute: Alaba zu Baumgartlinger, der lupft auf das erblondete Haupt von Arnautovic, dessen Bogenkopfball (auch unnachahmlich) bringt das 3:0. Stefan Ilsanker köpfelt zwei Minuten später an die Stange, dieses Pech konnte die Mannschaft verkraften. Der frustrierte Ilicic foulte Hinteregger rüde (65.), die Gelbe Karte war ein Gnadenakt. Kurz darauf nahm Foda die ersten Wechsel vor, Florian Kainz ersetzte Lazaro, Michael Gregoritsch kam für Guido Burgstaller, weitere Änderungen und Chancen folgten. Schlussbilanz: Ein rundum erbaulicher Auftritt.

Am 27. März wird in Luxemburg erneut getestet. (Christian Hackl, 23.3. 2018)

Freundschaftliches Fußball-Länderspiel:

Österreich – Slowenien 3:0 (2:0). Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, 18.100, SR Klossner/SUI.

Tore: 1:0 (15.) Alaba (Freistoß), 2:0 (36.) Arnautovic, 3:0 (51.) Arnautovic

Österreich: Lindner – Ilsanker, Prödl, Hinteregger – Lainer, Baumgartlinger (89. Schlager), Schöpf (74. Grillitsch), Alaba (89. Wöber) – Lazaro (67. Kainz), Burgstaller (69. Gregoritsch), Arnautovic (86. Schaub)

Slowenien: Belec – Skubic (62. Milec), Struna, Mevlja, Jokic – Krhin, Kampl (77. Rotman) – Kurtic (46. Birsa), Ilicic (77. Crnigoj), Verbic (86. Sporar) – Beric (46. Bezjak)

Gelbe Karten: Alaba bzw. Ilicic