Berlin – Der deutsche Architekt Manfred Prasser ist tot. Er starb bereits am Dienstag in einem Krankenhaus, wie sein Sohn am Samstagabend der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Prasser wurde 85 Jahre alt. Er galt als einer der wichtigsten und einflussreichsten Architekten der DDR. So war er beim Bau des Palastes der Republik in Berlin für den Großen Saal im Inneren verantwortlich.

Vor dem Abriss des Gebäudes, der 2006 begann, schwärmte Prasser von den technischen Finessen. "Es ist ein Haus, das Menschen gebaut haben und nicht Erich Honecker", sagte er damals. "Ich bin stolz auf meine Arbeit." Der Palast der Republik war Sitz der DDR-Volkskammer.

Prasser lebte in Zehlendorf nahe Oranienburg. Er wurde 1932 im sächsischen Chemnitz geboren. Der "Tagesspiegel" berichtete zuerst über den Tod und würdigte Prasser als "nimmermüden Berliner Palastbauer". Kaum ein Architekt habe seine Spuren in Beton und Stein so intensiv im jüngsten Berliner Stadtbild hinterlassen wie er.

Prasser war auch am Neubau des Friedrichstadtpalastes und am Bau des Grand Hotels an der Friedrichstraße beteiligt. Auch rund um den Gendarmenmarkt hinterließ er seine Handschrift. Für seine Projekte erhielt Prasser mehrere Preise. Mit Blick auf die Hängepartie bei der Eröffnung des Berliner Hauptstadtflughafens BER zitierte die Zeitung "Tagesspiegel" Prasser mit den Worten: "Ich hätte das Ding längst fertig!" (APA/dpa, 24.3.2018)