Riad/Sanaa – Saudi-Arabien hat am Sonntagabend sieben aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abgefangen. Bei dem Angriff sei in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ein Mann ägyptischer Herkunft von Trümmerteilen getötet worden, erklärte die von Saudi-Arabien geführte Koalition arabischer Golfstaaten im Staatsfernsehen. Zwei weitere Personen seien verletzt worden.

Die Luftabwehr habe drei ballistische Raketen über dem Nordosten von Riad sowie weitere Flugkörper, die auf die Städte Najran, Jaizan und Khamis Mushait im Süden des Landes gerichtet waren, abgeschossen. Die von Huthi-Rebellen im Jemen betriebene Nachrichtenagentur Saba berichtete, Ziel der Raketen seien die Flughäfen von Riad und anderen Städten gewesen.

Am Montag ist der dritte Jahrestag des Beginns der von Saudi-Arabien angeführten Militärintervention gegen die Huthi-Rebellen im Jemen. Der Raketenangriff auf Riad ist der dritte in fünf Monaten. Es ist das erste Mal seit Beginn der Militärintervention, dass so viele Raketen an einem Tag in Richtung Saudi-Arabien abgefeuert wurden. Die neuerlichen Angriffe könnten zu einer weiteren Verschärfung der Intervention unter Riads Kommando führen.

Rivalisierende Mächte

Hinter dem Jemen-Krieg steht ein Stellvertreterkonflikt der rivalisierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien. Riad wirft Teheran vor, die Aufständischen im Jemen militärisch zu unterstützen und sie mit Waffen auszurüsten. Teheran weist dies entschieden zurück.

Die Huthi-Rebellen hatten den von Saudi-Arabien unterstützten jemenitischen Präsidenten Abd Rabbu Mansour al-Hadi gestürzt und im September 2014 die Hauptstadt Sanaa erobert. Seit der Intervention der von Riad angeführten Koalition im März 2015 wurden rund 10.000 Menschen getötet. Mit einer Massenkundgebung in Sanaa wollen die Huthi am Montag an den Kriegsbeginn vor drei Jahren erinnern. (APA, 26.3.2018)