Das Huawei P20.

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Das P20 Pro.

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Richard Yu, Chef der Consumer-Sparte von Huawei.

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Den Vergleich mit Apple und Samsung scheut man nicht.

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Insbesondere bei schlechten Lichtbedingungen soll die Kamera des P20 die Konkurrenz ausstechen.

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Huawei hat die Megapixel-Schlacht mit dem P20 Pro wieder eröffnet.

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Neues hatte Huawei am Dienstag in Paris kaum zu präsentieren. Sämtliche technische Informationen über das neue Smartphone-Flaggschiff P20 wurden in den letzten Wochen geleakt. Fotos des Android-Handys fanden sich auch vorab im Netz. Das technisch abgespeckte P20 Lite wurde schon vergangene Woche vorgestellt. Eine Publicity, die Huawei allerdings nicht gerade unglücklich macht – derart viele Berichte gab es wohl noch nie über eines seiner Handys.

In den letzten Jahren hat das chinesische Unternehmen als drittgrößter Smartphone-Hersteller etabliert und ist den beiden Platzhirschen Apple und Samsung dicht auf den Fersen. Mit dem P20 will man weitere Marktanteile gewinnen, was nicht ganz leicht wird. Denn in den USA werden die Smartphones des Herstellers von keinem großen Händler mehr geführt, seit die US-Regierung den Konzern der Spionage verdächtigt.

Ungeachtet dessen unternimmt Huawei, derzeit Nummer 3 am weltweiten Smartphonemarkt, nun einen weiteren Schritt, um weiter an Apple und Spitzenreiter Samsung aufzuschließen. Während das P20 Lite in einzelnen Märkten bereits gezeigt wurde, lag der Fokus auf den zwei Spitzenmodellen, P20 und P20 Pro.

Vorstellungsvideo zum P20 Pro.
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Drei Kameras, fünffacher Zoom

Die Kamera des größeren P20 Pro nutzt einen 40-Megapixel-Sensor für seine Kamera. Doch damit noch nicht genug, wird diese von einer 20 Megapixel Schwarz-Weiß-Kamera sowie einer 8-Megapixel-Teleobjektiv-Kamera flankiert. Es gibt hier also einen Triple-Kamera-Aufbau mit Leica-Objektiven, der in Kombination einen fünffachen Hybrid-Zoom ermöglichen soll. Die zwei Farbsensoren verfügen über unterschiedlichen Blenden, f/1.6 und f/2.4. Man verspricht bislang unerreichte Lichtempfindlichkeit (ISO 102.400) auf einem Smartphone.

Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, die Fotoqualität weiter zu heben – etwa durch die Erkennung von Motiven und automatische Anpassung der Aufnahmeeinstellungen oder die Vorhersage von Bewegungen beim Scharfstellen. All das wird dann noch garniert durch eine Frontkamera mit 24 Megapixel und neue Videomodi – darunter einen Superzeitlupenmodus mit 960 Bildern pro Sekunde, wie man ihn etwa schon am Samsung Galaxy S9 gesehen hat. Das P20 Plus unterstützt zudem einen Gesichtsentsperr-Mechanismus namens "360 Degree Face Unlock", der auch im Dunklen funktionieren soll.

Laut der Wertung von DxO-Mark hat Huawei Samsung und Apple in puncto Kameraqualität ausgestochen.
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Technik und Design

Technisch spielt es sämtliche aktuellen Stückerln: Das P20 Pro kommt mit 128 Gigabyte internem Speicher und 6 Gigabyte Arbeitsspeicher daher. Der 6,1 Zoll große OLED-Bildschirm löst mit 2.240 x 1.080 Pixeln auf, was einer Pixeldichte von 408 ppi entspricht. Hinsichtlich des Designs hat man sich offenbar bei Apple inspirieren lassen. Frontkamera und Näherungssensor sitzen in einer Einkerbung, dem "Notch", am oberen Bildschirmrand. Zu den Farbvarianten, in welchen das Gerät angeboten wird, zählt unter anderem die Variante "Twilight". Das Gehäuse ist wasser- und staubdicht nach IP67-Standard.

Als Herz kommt ein Kirin 970 mit dediziertem KI-Prozessor (NPU) und acht Kernen zum Einsatz, den man auch bereits vom Mate 10 Pro und Honor V10 kennt. Die Akku-Kapazität liegt bei 4.000 mAh, es wird Schnellaufladung per Supercharge unterstützt. Mit dabei ist auch ein Fingerabdruckscanner.

Die P20-Phones bringen einen Superzeitlupenmodus mit.
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P20 ohne 40-Megapixel-Sensor

Das Huawei P20 kommt mit 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte internem Speicher. Im Inneren arbeitet der 8-Kerner Huawei Kirin 970 mit dediziertem KI-Prozessor (NPU). Vier Kerne sind mit 2,36 Gigahertz und vier weitere Kerne mit 1,8 Gigahertz getaktet. Das Dual-SIM-Smartphone verfügt über ein 5,8 Zoll großes TFT-Display mit einer Auflösung von 2.240 x 1.080 Pixeln, was einer Pixel-Dichte von 428 ppi entspricht. Auch hier ist der Notch präsent.

Zur weiteren Ausstattung gehören eine Dual-Kamera auf der Rückseite mit 20 Megapixel + 12 Megapixel, die ebenfalls von einer KI unterstützt werden. Die Front-Kamera besitzt eine Auflösung von 24 Megapixeln. Hinzu kommen Fingerabdrucksensor, USB-Typ-C-Anschluss und ein 3.400-mAh-Akku, ebenfalls mit Supercharge-Support.

Beide Handys können mit zwei SIM-Karten umgehen. Verabschieden muss man sich jedoch vom Kopfhörerstecker. Mit den "FreeBuds" hat Huawei nun auch eigene Drahtlos-Ohrhörer im Rennen.

Das Huawei P20 Plus.
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EMUI 8.1

Auf beiden Geräten ist Android 8.1 mit Huaweis eigener "EMUI"-Oberfläche vorinstalliert. Der Google Assistant ist ebenfalls an Bord, nebst Unterstützung für AR Core für Augmented-Reality-Anwendungen. Das System unterstützt Dateitransfers zwischen Smartphones mit bis zu 96 mbps, wobei man WLAN und Bluetooth kombiniert.

Am P20 und P20 Pro gibt es auch einen "PC Mode", in dem sich das Smartphone mit einem Desktop-artigen Interface nutzen lässt – vergleichbar etwa mit Samsungs "Dex"-Lösung.

Das Huawei Mate RS.
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Huawei Mate RS

Mit dem Mate RS hat Huawei dann doch noch ein neues Gerät aus dem Hut gezaubert, von dem nicht alle Details im Vorhinein bekannt waren. Es bringt neben der aktuellen Kirin-Plattform und sechs GB RAM eine Triplekamera mit, bei der auch der 40-Megapixel-Sensor des P20 Pro dabei ist. Dementsprechend soll es auch hier den Fünffach-Zoom geben. Das Sechs-Zoll-Display (OLED) löst mit 2.160 x 1.080 Pixel auf.

Entworfen wurde das Gerät von Porsche Design. Hier gibt es keinen "Notch", dafür aber zwei Fingerabdruckscanner. Einer davon sitzt, wie bei der Mate-Reihe üblich, auf der Rückseite. Ein weiterer steckt vorne unter dem Display, womit das Mate RS das erst dritte Gerät weltweit mit diesem Feature ist. Das Gehäuse ist wasser- und staubdicht nach IP67.

Das Telefon bietet einen drahtlos ladbaren und schnellladefähigen 4.000-mAh-Akku und bietet je nach Modell entweder 256 GB oder 512 GB Speicher. Die Unterstützung von Dolby Atmos soll für gute Soundwiedergabe über die Stereolautsprecher bürgen. Einen Klinkenstecker sucht man aber auch hier vergebens.

Verfügbarkeit und Preis

Das Huawei P20 ist ab sofort erhältlich und wird 679 Euro kosten, 80 Euro mehr als sein direkter Vorgänger, das P10. Das P20 Pro kommt am 6. April für 899 Euro in den Handel und ist damit um 150 Euro teurer, als das P10 Plus im Vorjahr.

Das Mate RS ist das erste Consumer-Smartphone, welches das iPhone X in puncto Preis aussticht. Es wird 1.695 Euro kosten und am 12. April erscheinen. Die 512-GB-Variante schlägt mit 2.095 Euro zu Buche. Die FreeBuds-Ohrhörer werden 160 Euro kosten. (sum, 27.3. 2018)

Der Livestream zum An- und Nachsehen.
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