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Vor ziemlich genau einem Jahr spie der Ätna wieder einmal ordentlich Rauch und ein wenig Asche.

AP/Salvadore Allegra

London – Der Ätna auf Sizilien ist mit rund 3.323 Metern Seehöhe nicht nur der höchste Vulkan Europas, sondern auch der aktivste. Wie der Geowissenschafter John Murray (Open University) nun mit einem Team herausgefunden hat, bezieht sich das auch auf die seitliche Mobilität des Vulkans, der vor rund 600.000 Jahren entstand. Vergleichende Präzisionsmessungen der vergangenen elf Jahre haben nämlich ergeben, dass sich das gesamte Massiv langsam in Richtung Meer bewegt.

Wie die Forscher im Fachjournal "Bulletin of Vulcanology" schreiben, gleitet der Ätna um etwa 14 Millimeter pro Jahr auf dem ganz leicht schrägen Untergrund in Richtung Ostsüdost. Das mag nach sehr wenig klingen, und John Murray bestätigt gegenüber der BBC auch, dass es aktuell keinen Grund zur Besorgnis gibt. Der Forscher, der den Ätna seit rund einem halben Jahrhundert untersucht, hält es aber dennoch für ratsam, diese geringfügigen Bewegungen im Auge zu behalten.

Vorsicht bei höherer Geschwindigkeit

Zwar könnte es noch Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende dauern, ehe dadurch Gefahr droht. Doch schon bei einer Verdopplung der Bewegung sei Vorsicht geboten: Geologische Untersuchungen in anderen Teilen der Welt hätten nämlich gezeigt, dass Vulkane bei solchen langsamen Gleitbewegungen an ihren Flanken eruptive Aktivitäten entwickeln können.

Für den Ätna gäbe es diesbezüglich aber im Moment keinerlei Hinweise, weshalb man die unmittelbaren Anrainer auch nicht unnötig alarmieren sollte. (tasch, 26.3.2018)