Der chinesische Elektronikhersteller hat ein neues Smartphone-Flaggschiff vorgestellt. Während Fans weiterhin noch auf das Mi 7 warten müssen, hat die Mix-Serie mit dem Mi Mix 2S einen neuen Ableger erhalten. Wie viele andere Hersteller auch stürzt sich Xiaomi mit dem "rahmenlosen" Gerät in die Kamera-Schlacht. Dabei scheut man auch vor sperrigen Marketingbezeichnungen wie "Dual Pixel AI Dual Camera" nicht zurück.

Große Pixel, hohe Lichtstärke

Gemeint ist damit, dass die beiden Kamerasensoren auf der Rückseite dank besonders großer Pixel mehr Licht und Details einfangen sollen. Das erste Modul stammt von Sony und liefert 12 Megapixel, 1,4 Mikrometer große Pixel und eine Apertur von f/1.8 nebst optischer Bildstabilisierung. Das zweite Modul stammt aus dem Hause Samsung und operiert mit 1,0-Mikrometer-Pixeln und f/2.4.

Foto: Xiaomi

Unterstützt von künstlicher Intelligenz soll dieses Setup die Konkurrenz ausstechen, wobei man sich insbesondere auf Apples iPhone X eingeschossen hat. Tatsächlich bescheinigt DxO-Mark dem Mi Mix 2S im Fotobereich eine bessere Lowlight-Performance. Allerdings kämpft es mit einer vergleichsweise limitierten dynamischen Bandbreite und teilweise Farbüberlappungen an Motivrändern.

Xiaomi wirbt mit dem Score von 101, der auch jenem des iPhone X entspricht. An das Galaxy S9 Plus (104) kommen hier beide nicht heran. Mit 88 Punkten liegt es im Videobereich knapp hinter dem Apple-Konkurrenten. Dennoch lässt sich festhalten, dass das Handy eine sehr gute Kameraaustattung mitbringt, zumal es auch preislich klar unter den Spitzengeräten von Apple und Samsung angesiedelt ist. Die Frontkamera liefert Fotos mit einer Auflösung von fünf Megapixel.

Foto: Xiaomi

Fast "randlos", kein Notch

Designtechnisch hat sich gegenüber dem direkten Vorgänger, Mi Mix 2, nichts geändert. Auf drei Seiten wurden die Bildschirmränder auf ein Minimum reduziert. Auf den zunehmend zum Trend werdenden "Notch" verzichtet man, dafür ist die Frontkamera unterhalb des Display angebracht, was auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig ist.

Das Display im 18:9-Format liefert eine Auflösung von 2.180 x 1.080 Pixel und soll 93 Prozent der Frontseite ausfüllen. Die Diagonale wird mit knapp sechs Zoll angegeben. Das Handy misst 151 x 75 x 8 Millimeter

State-of-the-Art-Hardware

Hinsichtlich der restlichen Hardware muss sich das Mi Mix 2S auch nicht verstecken. Als Basis dient der Snapdragon 845 von Qualcomm. Es gibt drei verschiedene Speichervarianten: zwei Modelle bringen sechs GB RAM und 64 oder 128 GB mit. Die stärkste Ausführung kommt auf 256 GB Onboarspeicher und acht GB RAM – eine Erweiterungsmöglichkeit per microSD-Slot ist nicht vorgesehen. Vorinstalliert ist Android 8 in Xiaomis Eigenadaption MIUI 9.

Foto: Xiaomi

Xiaomi betont die umfangreiche Unterstützung verschiedener Mobilfunkfrequenzen, womit klar ist, dass das Mi Mix 2S auch für den internationalen Markt vorgesehen ist. Insgesamt 43 Bänder werden unterstützt – inklusive dem in Mitteleuropa wichtigen Band 20 -, das Handy soll in 226 Ländern problemlos funktionieren.

Quickcharge und Wireless Charing, keine Kopfhörerklinke

Darüber hinaus gibt es ac-WLAN, Bluetooth 5.0 und NFC sowie einen Fingerabdruckscanner. Eine 3,5mm-Kopfhörerklinke sucht man allerdings vergeblich. Jedoch liegt ein Adapter zum Anschluss üblicher Hörer an den USB-C-Port bei.

Über diesen wird auch der Akku geladen, der mit einer Kapazität von 3.400 mAh ausgeschildert wird. Dank Quickcharge 3.0-Support soll er auch nach einer halben Stunde am Ladegerät wieder fit für mehrere Stunden Betrieb sein. Auch drahtloses Aufladen über den Qi-Standard ist möglich.

Preise von 500 bis 600 Euro realistisch

Preislich liegt das Mi Mix 2S, wie erwähnt, klar unter der Highend-Konkurrenz. Je nach Variante werden umgerechnet zwischen 420 und 510 Euro für die Geräte verlangt. Außerhalb Chinas dürften die Preise allerdings etwas höher ausfallen und bei rund 500 bis 600 Euro landen, was allerdings immer noch klar unter dem Galaxy S9 oder iPhone 8/X liegt.

In der Volksrepublik hat der Vorverkauf bereits begonnen, in den Handel soll das Gerät schließlich am 3. April gelangen. Über internationale Verfügbarkeit ist noch nichts bekannt Es ist davon auszugehen, dass Importhändler das Handy aber noch im Laufe des Aprils auf Lager haben werden..

Der Livestream zum Nachsehen:

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(gpi, 27.03.2018)