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Inschriften auf dem Sarg besagen, dass es sich bei der Mumie um Mer-Neith-it-es handelt, eine Adelige, die der Herrin des Sachmet-Tempels diente.

Foto: REUTERS/Colin Packham

Sydney – Ein unverhoffter altägyptischer Mumienfund ist australischen Forschern gelungen – und sie mussten dafür nicht einmal das Land verlassen: Die Wissenschafter entdeckten die Überreste der Mumie in einem rund 2.500 Jahre alten ägyptischen Sarg, der eigentlich für leer gehalten worden war.

"In den Aufzeichnungen stand, dass der Sarg leer oder mit Schutt gefüllt ist", erklärte Jamie Fraser, Studienleiter und Kurator am Nicholson Museum der Universität Sydney. Daher sei der Holzsarg in den mehr als 150 Jahren, seitdem er im Museum untergebracht ist, nie untersucht worden. Drei weitere Särge im Museum mit erhaltenen Mumien hätten ihn lange Zeit in den Schatten gestellt, so Fraser.

Überreste in schlechtem Zustand

Erst im vergangenen Jahr öffneten die Wissenschafter den aufwendig gestalteten Sarg. Sie hofften, darin noch Verbände oder vereinzelte Knochen zu finden. Tatsächlich sind nur noch etwa zehn Prozent der Mumie erhalten. Die Überreste seien in schlechtem Zustand, vermutlich aufgrund von Grabräubern, die auf der Suche nach Juwelen und Amuletten waren, sagte Fraser.

Ersten Erkenntnissen zufolge sind die Überreste einer einzigen Person zuzuordnen, vermutlich einem etwa 30 Jahre alten Erwachsenen. Das Geschlecht vermochten die Forscher nicht zu bestimmen. Glaubt man den Hieroglyphen auf dem Sargdeckel, so handelt es sich um Mer-Neith-it-es, eine Adelige, die der Herrin des Sachmet-Tempels diente. Der Sarkophag stammt demnach aus der 26. Dynastie, rund 664 bis 525 vor unserer Zeitrechnung. (APA, red, 27.3.2018)