In der Champions League starten die Partien künftig um 21.00 Uhr, mit Ausnahme von jeweils zwei Gruppenspielen am Dienstag und Mittwoch.

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Nyon – Den Teilnehmern der europäischen Vereinswettbewerbe bieten sich künftig nach Wintertransfers völlig neue Möglichkeiten. Wie die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Dienstag bekannt gab, können ab der kommenden Spielzeit bis zu drei Neuzugänge "ohne Einschränkungen" eingesetzt werden. Bislang war den Klubs teilweise der Einsatz von neuen Spielern untersagt.

So durfte der Brasilianer Philippe Coutinho nach seinem Abgang vom FC Liverpool nicht für den FC Barcelona in der Champions League auflaufen, weil er zuvor bereits für die Reds in der Königsklasse gespielt hatte. Der Einsatz eines einzigen neuen Spielers war lediglich gestattet, sofern er zuvor in einem anderen Vereinswettbewerb aktiv war.

Dabei musste sich beispielsweise Borussia Dortmund nach den Verpflichtungen von Manuel Akanji sowie Michy Batshuayi entscheiden, welcher der beiden für die Europa League nominiert wird. Künftig spielt es keine Rolle mehr, in welchem Wettbewerb ein Spieler aktiv war bzw. sein wird.

Neue Anstoßzeiten, vierte Auswechslung

In den K.o.-Spielen der Champions League und der Europa League dürfen die Teams ab der kommenden Saison im Falle einer Verlängerung zudem eine vierte Auswechslung vornehmen. Ebenso können bei den Endspielen der europäischen Klub-Wettwettbewerbe sowie im Super Cup künftig 23 statt 18 Spieler zum Kader gehören.

Das International Football Association Board (IFAB) hatte die vierte Auswechslung Anfang März offiziell in die Fußballregeln aufgenommen. Vorausgegangen war der Entscheidung, die auch für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) gilt, eine zweijährige Testphase in mehr als einem Dutzend Wettbewerben.

Eine weitere Änderung wird es bei den Spielzeiten geben. In der Champions League starten die Partien nun erst um 21.00 Uhr, mit Ausnahme von jeweils zwei Gruppenspielen am Dienstag und Mittwoch. Diese beginnen schon um 18.55 Uhr. In der Europa League werden die Spiele bis zu den Achtelfinal-Duellen um 18.55 Uhr bzw. 21.00 Uhr angepfiffen, die restlichen Begegnungen bis zum Finale dann nur noch um 21.00 Uhr.

Klubs wollen Ruhezeiten für Spieler

Mehr Rücksichtnahme auf die Spieler bei der künftigen Termingestaltung forderte unterdessen die einflussreiche Klub-Vereinigung ECA. "Es ist von größter Bedeutung, dass wir die Hauptakteure – die Spieler – schützen und respektieren", sagte der ECA-Vorsitzende Andrea Agnelli nach der Generalversammlung in Rom.

Der Präsident des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin verlangte deshalb "eine allgemeine Reduzierung der Spiele sowie obligatorische Ruhezeiten. Die Spieler bestreiten häufig zwei oder drei Spiele pro Woche", äußerte Agnelli: "Deshalb müssen wir Wochen in Betracht ziehen, in denen sie sich erholen und trainieren können."

Schließlich seien es die Vereine, die die unternehmerischen Risiken tragen würden. "Deshalb müssen wir vor allen Entscheidungen konsultiert werden", sagte der 42-Jährige in Anwesenheit der Verbandspräsidenten Gianni Infantino (FIFA) und Aleksander Ceferin (UEFA).

Zur Verbesserung des Financial Fairplays erarbeitete die ECA zudem einige Vorschläge, die vor allem zu einer größeren Transparenz und einer besseren Umsetzung der Regularien führen sollen. Diese sollen laut ECA bereits zur kommenden Saison in Kraft treten, sofern das UEFA-Exekutivkomitee grünes Licht gibt. (sid, APA, 27.3.2018)