Toronto – Die Wasserqualität im Golf von Mexiko kann sich in nächster Zeit nicht erholen. Laut kanadischen Wissenschaftern vergehen wohl noch Jahrzehnte, ehe die riesige Todeszone in den Gewässern vor der Küste von Texas merklich kleiner wird.

Die Untersuchungsergebnisse, die nun im Fachjournal "Science" erschienen sind, lassen laut Kimberly Van Meter und ihrem Team von der kanadischen University of Waterloo darauf schließen, dass die bisher vorgestellten Maßnahmen zur Reduzierung der Zone mit reduziertem Sauerstoffgehalt wenig Erfolg bringen dürften. Statt dessen seien größere Veränderungen in der Landwirtschaft nötig.

Algenblüten verbrauchen den Sauerstoff

Der Eintrag von enormen Stickstoff-Mengen aus Flüssen, die den nordamerikanischen "Corn Belt", also die wichtigste Agrarregion der USA, durchqueren, stehen demnach in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung dieser Todeszone im nördlichen Golf von Mexiko. Die Folge seien gewaltige Algenblüten, die dem Meer den Sauerstoff entziehen. Marines Leben könnte dort langfristig kaum existieren, so die Wissenschafter.

"Trotz der großen finanziellen Investitionen in den vergangenen Jahren hat sich die Wasserqualität in der über 22.000 Quadratkilometer großen Todeszone nicht verbessert", meint Van Meter. Das zeige vor allem die Analyse von Daten zur Landwirtschaftsentwicklung der vergangenen zwei Jahrhunderte: Die Bestandsaufnahme ergab so viel Stickstoff im Boden und im Grundwasser dieser Region, dass der Stickstoff wohl noch für viele Jahrzehnte über das Flusssystem ins Meer transportiert wird. (tberg, 27.3.2018)