Die Philosophin Katherina T. Zakravsky behauptet, in Reaktion auf meinen Blogbeitrag "Wäre Michel Foucault Anhänger von #MeToo und Political Correctness gewesen?", es wäre "völlig sinnfrei", darüber nachzudenken, was ein toter Philosoph, in diesem Fall Michel Foucault, zu aktuellen Entwicklungen gesagt hätte.

Ist es wirklich so sinnbefreit, nachzudenken, was ein toter Philosoph von #MeToo denken würde?
Foto: APA/AFP/JUNG YEON-JE

Es ergibt einen Sinn!

Darauf erwidere ich: Natürlich ergibt es einen Sinn. Der Sinn ist es, den Proponenten bestimmter Debatten der Gegenwart die Beschlagnahmung eines Denkers zu entreißen, den sie, wie ich meine, durchaus unrechtmäßig derart absolut für sich in Anspruch nehmen und mit dessen Namen sie sich nur allzu gern schmücken, nicht zuletzt um ihren eigenen Aussagen Autorität zu verleihen.

Dieser Sinn ist es übrigens, den Katherina T. Zakravsky selbst ganz genau begreift, und das ist es ja gerade, was sie so wütend macht.

Und auf ähnlich einfache Weise könnte ich nun auch alle anderen gegen mich erhobenen Vorwürfe und ein wenig wüsten Behauptungen Zakravksys auseinanderlegen. Doch wähle ich hier den Weg, den sie Foucault an dieser Stelle gern unterschieben möchte: den des "vornehmen Schweigens". (Ortwin Rosner, 28.3.2018)

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