Neil deGrasse Tyson, "Das Universum für Eilige". Aus dem Englischen von Hans-Peter Remmler. € 17,50 / 192 Seiten. Hanser, München 2018

Warum unter den Naturwissenschaftern ausgerechnet Kosmologen und Astrophysiker besonders öffentlichkeitswirksam sind, wäre einmal eine eigene Studie wert: So hat der kürzlich verstorbene Kosmologe Stephen Hawking mit Eine kurze Geschichte der Zeit das bestverkaufte populärwissenschaftliche Buch der letzten Jahrzehnte vorgelegt.

In Österreich war der Astrophysiker Heinz Oberhummer fraglos einer der wichtigsten Wissenschaftskommunikatoren, in Deutschland ist es sein Fachkollege Harald Lesch. Für alle Genannten prägend war wiederum der US-Astrophysiker Carl Sagan, der ein Millionenpublikum erreichte.

Der würdige Nachfolger Carl Sagans

Sagans kongenialer Nachfolger ist Neil deGrasse Tyson, der von seinem Vorgänger nicht nur die legendäre Sendung "Cosmos" übernommen hat, sondern auch die Leitung des Hayden-Planetariums in New York. Auch bei den Bucherfolgen kann Tyson, der in den USA ein Popstar ist, mit Sagan ohne weiteres mithalten. Sein jüngstes Werk rangierte wochenlang auf der Bestsellerliste der New York Times ganz oben und ist unter dem Titel "Das Universum für Eilige" nun auch in einer wohlfeilen deutschen Ausgabe erschienen.

Dieser Titel trifft es gut, denn was Tyson auf gerade einmal 192 kleinformatigen Seiten unterbringt, ist so etwas wie ein kompakter und höchst unterhaltsamer Streifzug durch das kosmologische Wissen der Gegenwart: Egal, ob es um die neuesten Erkenntnisse zum Urknall, zur Hintergrundstrahlung oder Exoplaneten geht: Der Astrophysiker, der im Übrigen auch ein besonders vehementer Trump-Gegner ist, erweist sich als ebenso kenntnisreicher wie unterhaltsamer Führer durch die Wunder des Weltalls. (Klaus Taschwer, 31.3.2018)