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Olivia de Havilland blitzt mit ihrer Klage ab.

Foto: AP/Thibault Camus

Los Angeles – Die legendäre Hollywood-Schauspielerin Olivia de Havilland ("Vom Winde verweht") hat im Rechtsstreit um ihre Porträtierung in einer Fernsehserie eine Niederlage erlitten. Ein Bundesberufungsgericht im US-Bundesstaat Kalifornien wies am Montag die Klage der 101-Jährigen gegen den Fernsehsender FX ab.

Havillands Darstellung in der erfolgreichen biografischen Serie "Feud" sei rechtlich nicht zu beanstanden, erklärten die Richter und begründeten dies unter anderem mit der Redefreiheit.

In der ersten Staffel der Serie mit dem vollständigen Titel "Feud: Bette and Joan" geht es um die Rivalität zwischen den Schauspielerinnen Bette Davis und Joan Crawford. De Havilland, die mit Davis befreundet war, ist eine Nebenfigur. Sie wird von Catherine Zeta-Jones dargestellt. Am Rande kommt in dem Film auch de Havillands eigene jahrzehntelange Rivalität mit einer anderen Schauspielerin vor – ihrer jüngeren Schwester Joan Fontaine.

Gegen den Film führte de Havilland in ihrer Klage ins Feld, dass sie die Darstellung ihrer Person nicht genehmigt und keine Zahlungen für die Verwendung ihres Namens und ihrer Identität erhalten habe. Auch empfindet sie ihr Porträt als zu negativ.

"Überwiegend positiv"

Die drei Richter kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass de Havilland "überwiegend positiv" dargestellt sei. Sie werde von Zeta-Jones als "schön, glamourös, selbstsicher" porträtiert.

Ein zentraler Streitpunkt in dem Verfahren war das Schimpfwort "bitch" (wörtlich: Hündin, übertragen: Miststück, Schlampe), mit dem die fiktive de Havilland über ihre Schwester herzieht.

Dieses Zitat ist eine Erfindung – doch die Filmemacher argumentierten, es handle sich um eine moderne Version der Bezeichnung "dragon lady" (Drachendrame), mit der die wirkliche de Havilland ihre Schwester öffentlich beschrieb. Mit dem Wort "Drachendame" wird in den USA eine attraktive sowie zugleich herrschsüchtige und intrigante Frau bezeichnet.

De Havilland und ihre 15 Monate jüngere Schwester hatten einst nicht nur um Ruhm, sondern manchmal auch um Männer konkurriert. Sie lieferten sich den bis heute heftigsten Geschwisterzwist in der Geschichte Hollywoods.

De Havilland ist die einzige der Figuren aus "Feud: Bette and Joan", die noch lebt. Ihr bis heute anhaltender Ruhm gründet sich vor allem auf ihre Rolle der stillen und großherzigen Melanie in dem Klassiker "Vom Winde verweht" von 1939. Ihre Oscars holte de Havilland allerdings in den vierziger Jahren für "Mutterherz" und "Die Erbin". Seit Jahrzehnten lebt de Havilland in Frankreich. (APA, AFP, 28.3.2018)