Darmstadt/Peking – Das Zeitfenster für den Absturz des chinesischen Raumlabors Tiangong 1, das 2016 außer Kontrolle geriet, wird immer enger: Experten der europäischen Weltraumorganisation Esa zufolge wird das 8,5 Tonnen schwere Raumlabor mit großer Wahrscheinlichkeit zwischen Karsamstag und Ostermontag in die Erdatmosphäre eintreten.

Zwischen 1,5 und 3,5 Tonnen Schrott dürften den Eintritt überstehen und, in mehreren Stücken, auf die Erde stürzen – wohin genau, lässt sich erst recht kurzfristig sagen. Aus heutiger Sicht ist das mögliche Einschlagsgebiet riesig – es umfasst einen erdumspannenden Gürtel von 43 Grad südlich bis 43 Grad nördlich des Äquators. Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen zu Schaden kommen, wird von Experten aber als sehr gering eingeschätzt.

Radaraufnahmen des Fraunhofer-Instituts für Hochfrequenzphysik und Radartechnik zeigen Tiangong 1 am 27. März 2018.
Fraunhofer FHR

Bis zu 80 Tonnen jährlich

Holger Krag von der Esa beruhigte, was die Menge an zu erwartendem Schrott betrifft: 1,5 bis 3,5 Tonnen seien keineswegs ungewöhnlich: "70 bis 80 Tonnen Raumfahrtschrott kommen durchschnittlich in jedem Jahr unkontrolliert runter."

Seit 2016 umkreist der Nachfolger von Tiangong 1 die Erde: Tiangong 2 dient wie sein verunglückter Vorgänger der Vorbereitung für Bau und Betrieb einer eigenen chinesischen Raumstation, die um 2022 fertig werden soll. (red, APA, 28.3.2018)