Die Übermacht des "Freundschaftnetzwerkes" geht manchen zu weit.

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Neu-Delhi – Der indische Milliardär Anand Mahindra hat für seinen Vorschlag, einen Konkurrenten für den in die Schlagzeilen geratenen Internetriesen Facebook mitzufinanzieren, viel Zuspruch erhalten. Er sei "überwältigt" von der Resonanz, erklärte Mahindra am Mittwoch via Twitter.

Angesichts des Datenskandals um Facebook hatte er Anfang der Woche die Technikunternehmen in Indien aufgerufen, "unser eigenes soziales Netzwerk" zu entwickeln. Zugleich bot Mahindra an, Start-ups finanziell zu unterstützen, um die besten Ideen zu fördern. Daraufhin ging eine Flut von Vorschlägen bei ihm ein, selbst der Verantwortliche der Mahindra Unternehmensgruppe für Digitales beteiligte sich.

Indien ist das Land mit den weltweit meisten Facebook-Nutzern: Dort sollen 241 Millionen Menschen das Netzwerk aktiv nutzen, wie es in einem Bericht der Amsterdamer Firma "The Next Web" im vergangenen Juni hieß.

Die britische Kommunikationsfirma Cambridge Analytica soll die Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern illegal für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgewertet und dann gezielt eingesetzt haben. Facebook steht wegen des Skandals in den USA wie auch in Europa unter massivem politischen Druck.

Berichten zufolge sollen sowohl die Partei von Indiens Regierungschef Narendra Modi als auch die oppositionelle Kongresspartei die Dienste von Cambridge Analytica in früheren Wahlen genutzt haben. Beide wiesen aber Berichte über mutmaßlichen Datenmissbrauch zurück. Im kommenden Jahr findet in Indien die nächste Parlamentswahl statt. (APA, 28.3.2018)