Wien – Heute Abend ist es wieder so weit: Die "Lange Nacht der Forschung" bietet am 13. April Interessierten in ganz Österreich kostenlos die Möglichkeit, mehr über die Welt der Wissenschaft zu erfahren. Rund 6.000 Forscher gewähren Blicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit. Die Veranstalter hoffen auf bis zu 200.000 Besucher.

Die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende und vom Bildungs-, Infrastruktur- und Wirtschaftsministerium sowie von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG und dem Forschungsrat (RFT) getragene Lange Nacht der Forscher erfährt heuer ihre achte Auflage. 2016 verzeichnete man mit mehr als 180.000 Besuchern einen Rekord. In der Kernzeit zwischen 17 und 23 Uhr werden heuer insgesamt rund 2.600 Stationen an 265 Ausstellungsorten in 36 Regionen in allen neun Bundesländern offen stehen.

Experten aus Einrichtungen aller Art – von Hochschulen über außeruniversitäre Forschungsinstitute bis zu Unternehmen – geben möglichst allgemein verständlich Einblicke in ihre Arbeit. Das umfangreiche Programm gibt es hier.

Schwerpunkt Anthropozän

Als zentraler Ausgangspunkt in der mit mehr als 60 Ausstellungsorten vertretenen Bundeshauptstadt wird ein thematisch mit dem Anthropozän befasste "Forschungspfad" in und rund um die Wiener Innenstadt fungieren. Unterschiedliche Standorte weiterer Stationen in Wien werden per Shuttleservice verbunden.

Neben vielen Wiener Hochschulen und Forschungsinstituten öffnen auch Orte ihre Pforten, an die man im Zusammenhang mit der Langen Nacht der Forschung vielleicht weniger denken würde: So wird etwa im Radiokulturhaus des ORF das "Falling Walls Lab" über die Bühne gehen. Neben der UNO City oder der Energiewelt in der Spittelau sind etwa auch die "Siemens City" in Wien-Floridsdorf oder das ÖAMTC-Mobilitätszentrum in Wien-Landstraße neu dabei.

Neben Eisenstadt, Güssing und Pinkafeld ist heuer die Biologische Station in Illmitz mit einem biologischen Schwerpunkt im 64 Stationen umfassenden burgenländischen Programm erstmals vertreten. In Niederösterreich gibt es diesmal knapp über 400 Stationen in acht Regionen. Dort finden Vorträge, Kurz-Präsentationsformate wie "Science Slams", Rätselrallyes oder Gewinnspiele statt. So wird etwa an der Donau-Uni Krems zum "Urban Gardening" geladen, während am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln die Kommunikation der Pilze ein Stück weit entschlüsselt wird oder man an der FH St. Pölten in ein Kunstforschungsprojekt eintauchen kann.

Neue Regionen

In der steirischen Hauptstadt können Interessenten zum Beispiel den erstmals öffentlich zugänglichen "Science Tower", ein Zentrum der heimischen Energieforschung, erklimmen. Mit dem 3D-Druck mit Metallen präsentiert die Technische Universität (TU) Graz eine technische Neuheit. Kompakt gibt man sich in Kärnten, sind dort doch alle knapp über 100 Stationen im Lakeside Park und an der Universität Klagenfurt konzentriert.

Besonders weite Wege können Besucher dagegen in Oberösterreich gehen, wo die Veranstaltung in elf Regionen mit mehr als 660 Stationen ihre Pforten öffnet. Erstmalig mit dabei sind heuer die Schauplätze Mondsee und Eferding. I

Forschungsobservatorium auf 3.106 Metern

Der mit Abstand höchstgelegene Ausstellungsort wird sich am Salzburger Forschungsobservatorium Sonnblick auf 3.106 Metern befinden. In Salzburg werden am 13. April insgesamt 116 Stationen in der Stadt Salzburg, Puch/Urstein, Innergebirg/Saalfelden und Seekirchen öffnen. Neu im Tiroler Programm findet sich die Region "Innsbruck/Land", in der das Audioversum in der Tiroler Landeshauptstadt sein Konzept des 360 Grad-Hörens erlebbar macht oder das Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen in Hall erstmals als Ausstellungsort fungiert. Außerdem gibt es Stationen in Lienz, Kufstein und Landeck.

Auch in Vorarlberg ist mit Lustenau eine neue Region mit dabei. Zusammen mit den bereits erprobten Standorten in Dornbirn können im westlichsten Bundesland 87 Stationen besucht werden. Wissenschaftsvermittlung für ganz Eilige gibt es im designforum Vorarlberg (Dornbirn), wo sich 21 Forscher aus verschiedenen Fachrichtungen im "PechaKucha"-Format versuchen werden: Hier besteht die Herausforderung darin, in 20 Bildern, die nur je 20 Sekunden gezeigt werden, Einblicke in die komplexe Forschungsarbeit zu geben. (APA, 13.4.2018)