Berlin – In Berlin ist erneut ein Päckchen mit Sprengstoff und einer Zündvorrichtung entdeckt worden. Ein Polizeisprecher sagte, bei einer Explosion hätten Menschen verletzt werden können. Spezialisten der Kriminalpolizei entschärften den kleinen Sprengsatz am Donnerstagvormittag in Kreuzberg.

Ob es einen Zusammenhang mit den im Dezember in Potsdam und im Jänner in Berlin-Steglitz aufgetauchten gefährlichen Päckchen gab, war laut Polizei zunächst noch unklar. Das etwa 15 mal 15 Zentimeter große Päckchen lag Donnerstagfrüh in einem Briefkasten der Handwerkskammer. Eine Mitarbeiterin öffnete es, sah Drähte und alarmierte die Polizei. Die Umgebung wurde abgesperrt und das Päckchen gesprengt.

In ihm befand sich "pyrotechnisches Material", also möglicherweise Schwarzpulver, das aus Feuerwerkskörpern stammt. Schwarzpulver explodiert mit weit weniger Wucht als Plastiksprengstoff oder Dynamit und ist deswegen auch nicht so gefährlich. Die Kripo untersucht nun, ob sich Fingerabdrücke, DNA-Spuren oder andere Hinweise finden lassen, um einen Absender zu identifizieren.

Polenböller und Nägel

Am 12. Jänner war in einer Bankfiliale in Berlin-Steglitz ein verdächtiger Versandumschlag im DIN-A4-Format mit einer Zündvorrichtung und vermutlich Schwarzpulver aus Feuerwerkskörpern aufgetaucht. Auch dort entschärfte die Polizei die Vorrichtung. In Potsdam war am 1. Dezember 2017 in der Nähe des Weihnachtsmarktes eine Paketbombe in einer Apotheke abgegeben worden. In der Sendung entdeckten die Ermittler neben einem sogenannten Polenböller auch Batterien und eine Metalldose voller Nägel sowie einen mit einem QR-Code verschlüsselten Erpresserbrief. Damit sollten von dem Paketdienstleister DHL mehrere Millionen Euro erpresst werden.

Die Sonderkommission "Quer" des Landeskriminalamtes ermittelt zu dieser Tat und einem weiteren Vorfall Anfang November in Frankfurt (Oder). Bis vor einer Woche waren 600 Hinweise eingegangen, von denen keiner zum Täter führte. Die Brandenburger Polizei kann bisher nicht beurteilen, ob es in dem aktuellen Fall vom Donnerstag eine Verbindung zu der DHL-Erpressung gibt. (APA, 29.3.2018)