Istanbul/Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu wegen kritischer Äußerungen auf Schmerzensgeld verklagt. Wegen "ungerechter und gegenstandsloser Anschuldigen" fordere man 250.000 Lira (rund 50.000 Euro) von dem CHP-Chef, teilte Erdoğans Anwalt, Hüseyin Aydin, am Donnerstag auf Twitter mit.

Vorreiter im Kampf gegen Gülen

Kılıçdaroğlu hatte Erdoğan zuvor vorgeworfen, der politische Arm der Gülen-Bewegung (Fetö) zu sein, die Ankara für den Putschversuch vom Juli 2016 macht. Vor seiner CHP-Fraktion hatte Kılıçdaroğlu am Dienstag wörtlich gesagt: "Fetös oberster politischer Arm ist die Person, die den Sitz des Präsidenten besetzt hält."

Aydin wies den Vorwurf auf Twitter zurück und schrieb, Erdoğan sei Vorreiter im Kampf gegen die Gülen-Bewegung und alle Terrororganisationen.

Die Gülen-Bewegung geht auf den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen zurück. Erdoğan und Gülen waren bis zum offenen Bruch 2013 Verbündete. (APA, 29.3.2018)