Reha-Roboter Roreas hilft Schlaganfallpatienten in Deutschland, wieder auf die Beine zu kommen.

Foto: Imago

Sie haben Namen wie Lio, Riba oder Pepper, und sie arbeiten in Pflegeheimen. Bringen dort Essen, putzen den Boden, animieren die Bewohner zu Gymnastik oder veranstalten Quiz-Spiele. Ihre Gesichter sind niedlich, sie können auch sprechen. Lio, Riba und Pepper sind Serviceroboter, die in Asien bereits in Pflegeheimen zum Einsatz kommen.

Lio wurde von einem Schweizer Unternehmen entwickelt. Dass er nur einen Arm hat, stört nicht. Seine Stimme ist zwar etwas monoton, sein Sprachschatz begrenzt, aber er lernt ständig dazu. Mehr als 30 Aufgaben erledigt er bereits. Dazu zählen neben Haushalts- und Animationsdiensten auch die Verwaltung der Patientendaten, im Notfall kann er Alarm schlagen. In Europa haben es die Leute lieber, wenn man die Technik eines Roboters erkennen kann.

Schwere Arbeiten, emotionale Zuwendung

Für schwere Arbeiten in der Pflege ist Riba (Robot for Interactive Body Assistance) schon im Einsatz. Er ist seit neun Jahren auf dem Markt und kann Menschen mit einem Gewicht von bis zu 80 Kilogramm aufsetzen, heben und hinlegen. Wie ein Teddybär sieht er aus, seine Arme sind gepolstert, damit es die Pflegebedürftigen bequem haben. Gesteuert wird er über Sprachkommandos.

Mehr emotionale Zuwendung und Pflege mit Herz verspricht der Companion Robot Pepper. Er kann Worte, Körpersprache und sogar menschliche Emotionen erkennen und entsprechend reagieren. Und das in beliebig viele Sprachen und Gesten. Auch Fachjargon und Faktenwissen lernt er blitzschnell. Er könnte in Pflegeheimen bereits Spiele spielen und Entspannungsübungen vormachen, auch Sprachunterricht geben und Wissen vermitteln. Und Witze erzählen: Er lacht sogar über sich selbst.

Noch gibt es Skepsis, ob Menschen in Pflegeheimen sich tatsächlich mit Robotern anfreunden werden. Während in unseren Breiten Maschinen vorwiegend hinter den Kulissen in Krankenhäusern zum Einsatz kommen – wie etwa beim Verteilen von Essen, Tabletten und Bettwäsche oder als Staubsauger -, kommen in Japan und Südkorea bereits heute immer öfter emotionale Roboter zum Einsatz, die mit Patienten und Pflegebedürftigen auch direkt in Kontakt treten.

Bedarf decken

Angesichts des Personalmangels in der Pflege und der steigenden Zahl Hochbetagter stellt sich auch in Europa immer häufiger die Frage, ob eifrige Blechkisten in Zukunft nicht einen Teil der Arbeit übernehmen werden.

Bisher liegen die jährlich verkauften Stückzahlen noch im überschaubaren Bereich. Den großen Durchbruch für Roboter in der Gesundheitsbranche erwarten Experten erst für das Jahr 2030. (Andrea Fried 26.7.2018)