Lethwei hat eine lange Geschichte. Das burmesische Boxen mit bloßen Fäusten (Tape wird verwendet, die Fingerknöchel bleiben jedoch frei) ist seit dem zweiten Jahrhundert vor Christus nachweisbar. Die Kämpfer bearbeiten einander aufrecht stehend, auch Clinching-Techniken werden angewandt.

Der Einsatz von Knie, Beinen und Ellbogen ist erlaubt, selbst Kopfstöße sind alles andere als tabu. Lethwei, auch von Frauen ausgeübt, wird deshalb auch als "Kunst der neun Gliedmaßen" bezeichnet. All das, in Kombination mit der Aggressivität der Kämpfer, führt nicht selten zu stark blutenden Verletzungen. Ende März, rund um den "Tag der Streitkräfte" organisierte Myanmars Armee gemeinsam mit einem schwerreichen Magnaten, sowie einem angesehenen buddhistischen Mönch erstmals ein Lethwei-Turnier in Maungdaw. Einige der besten Kämpfer des Landes sollten daran teilnehmen.

Die Stadt liegt in der Grenze zu Bangladesch, aus der umliegenden Region des Bundesstaates Rakhaing wurden seit dem Sommer 2017 hunderttausende muslimische Bewohner (Rohingya) vertrieben. Befürworter der Veranstaltung priesen das Potenzial des Lethwei, patriotische Gefühle zu stärken, auch würden die Menschen ermutigt, alte Traditionen hochzuhalten. Kritiker meinten, es handle sich um eine PR-Aktion, die Normalität vortäuschen und Kriegsverbrechen übertünchen soll. (bausch, 30.3. 2018)

Foto: APA/AFP/PHYO HEIN KYAW
Foto: APA/AFP/PHYO HEIN KYAW
Foto: APA/AFP/PHYO HEIN KYAW
Foto: APA/AFP/PHYO HEIN KYAW
Foto: APA/AFP/PHYO HEIN KYAW
Foto: APA/AFP/PHYO HEIN KYAW
Foto: APA/AFP/PHYO HEIN KYAW
Foto: APA/AFP/PHYO HEIN KYAW