Radaraufnahme der Raumstation Tiangong-1 kurz vor dem Eintritt in die Atmosphäre. Das wird dann Sternschnuppen regnen lassen.
Foto: Fraunhofer Institut FHR

Köln/Wien – Zu Ostern wird es irgendwo auf unserem Planeten Weltraumschrott regnen. Wann genau und vor allem wo das passieren wird, stand am Freitagnachmittag allerdings ebenso wenig fest wie die Menge der Metalltrümmer, die tatsächlich auf dem Erdboden einschlagen werden.

Es gibt aber auch beruhigende Nachrichten: Erstens kommt Österreich als Absturzgegend nicht infrage, und zweitens werden 60 bis 80 Prozent der Raumstation Tiangong-1, die immerhin so groß wie ein Autobus ist, beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Die chinesische Agentur für bemannte Raumfahrt CMSEO gewinnt dem Ganzen sogar etwas Positives ab: Der immerhin 8,5 Tonnen schwere "Himmelspalast" (das bedeutet "Tiangong" auf Deutsch) werde sich in einen "prächtigen Sternschnuppenregen verwandeln".

Breiter Streifen als mögliche Absturzzone

Laut den aktuellsten Berechnungen der Europäischen Raumfahrtagentur Esa wird sich das Spektakel irgendwann zwischen Samstag- und Sonntagnachmittag unserer Zeit zutragen. Seit langem ist klar, dass der Absturz innerhalb eines breiten Streifens zwischen je 42,7 Grad nördlicher und südlicher Breite stattfinden wird. Dabei ist ein Absturz in der Nähe der 42. Breitengrade wahrscheinlicher als etwa am Äquator. Das Risiko, dass Menschen von den Trümmern getroffen werden, ist freilich sehr viel kleiner als ein Lottosechser.

Der breite Streifen der möglichen Absturzorte. Je näher an den Rändern, desto größer das – sehr geringe – Risiko.
GRafik: ESA

US-Astronom Jonathan McDowell (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics) vergleicht den Absturz mit dem eines Kleinflugzeugs, nur dass sich die Trümmer auf mehrere hundert Kilometer verteilen. Der meiste Schrott werde sich in der Atmosphäre "in eine Serie von Feuerbällen" verwandeln. Für die Menschen auf der Erde werde das eine "spektakuläre Show".

Na dann, viel Spaß! (tasch, 30.3.2018)