Paris – Frankreich hat im vergangenen Jahr 20 ausländische Extremisten abgeschoben, obwohl sie über ein Aufenthaltsrecht verfügten. Eine so hohe Zahl derartiger Abschiebungen sei "noch nie erreicht worden", sagte Innenminister Gerard Collomb der Zeitung "Ouest-France" vom Samstag.

Er reagierte damit auf die Forderungen der rechten Opposition, nach den neuerlichen jihadistischen Anschlägen noch mehr Extremisten abzuschieben. "Das ist bereits der Fall", erwiderte der Innenminister.

"Schwer vorhersagbar"

Zu den Herkunftsländern der Abgeschobenen machte Collomb keine Angaben. Die jüngsten Anschläge mit vier Toten in Trebes und Carcassonne, die neue Forderungen nach Abschiebungen hatten laut werden lassen, seien "schwer vorhersagbar" gewesen, sagte Collomb.

Zwar sei der Attentäter Radouane Lakdim seit 2015 in einer Datei möglicher radikalisierter Täter verzeichnet gewesen – es habe allerdings "keine Anzeichen gegeben, dass er zur Tat schreitet", sagte Collomb. Die Forderung der rechten Opposition nach Inhaftierung aller polizeibekannter Extremisten wies Collomb zurück. Es sei "unmöglich, 26.000 registrierte Personen ins Gefängnis zu stecken", sagte er.