Berlin – Antisemiten haben nach Informationen des Berliner "Tagesspiegel" im vergangenen Jahr bundesweit mindestens jede zweite Woche eine Synagoge angegriffen. Die Polizei registrierte 2017 insgesamt 27 Attacken auf jüdische Gotteshäuser, berichtete die Zeitung am Samstag aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf Fragen von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke). Hinzu kämen 20 Schändungen jüdischer Friedhöfe.

Die meisten Angriffe auf Synagogen, insgesamt acht, meldete demnach Nordrhein-Westfalen. Es folgen Baden-Württemberg mit vier Taten, Bayern mit drei sowie Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hessen mit je zwei. Niedersachsen und Bremen berichteten von je einer Attacke. In den restlichen sechs Bundesländern gab es keine Vorfälle.

Die Polizei konnte dem Bericht zufolge nur bei vier Angriffen die Täter ermitteln.

Schändungen jüdischer Friedhof wurden je drei Mal in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen bekannt. In Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt kam es zu je zwei Angriffen. Berlin, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Niedersachsen und Thüringen meldeten je eine Schändung. Die Polizei konnte nur eine Tat aufklären, und zwar in Niedersachsen. (APA, AFP, 31.3.2018)