Berlin – Der neue deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat sich dafür ausgesprochen, den Flughafen Berlin-Tegel langfristig weiter zu betreiben. Dies gelte auch nach der seit Jahren wegen Baumängeln verzögerten Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER.

"Berlin sollte noch mal überlegen, Tegel offenzuhalten – und als zweites Terminal des BER zu nutzen", sagte der Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe laut Vorabbericht. Der Luftverkehr nehme schließlich zu. Außerdem sollte das Ergebnis des jüngsten Volksentscheids zugunsten von Tegel den politisch Verantwortlichen zu denken geben.

Eine Mehrheit von 56 Prozent hatte sich vor einem halben Jahr für eine Weiternutzung Tegels parallel zum künftigen Hauptstadtflughafen ausgesprochen. Der Volksentscheid vom 24. September war von der Berliner FDP initiiert und von der AfD sowie Teilen der CDU unterstützt worden.

Scheuer kündigte an, er werde sich zusammen mit den Hauptverantwortlichen in Berlin und Brandenburg intensiv mit dem Zeitplan – also einer BER-Eröffnung im Oktober 2020 – beschäftigen. Er warnte zudem vor einer Diskussion über einen Abriss des BER. "Ich vertraue darauf, dass die Restarbeiten gut erledigt werden. Wir sollten jetzt keine Abrissdebatte führen." (APA, 1.4.2018)