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In den Macs sollen ab 2020 keine Prozessoren von Intel mehr verbaut werden.

Foto: Sullivan/Getty Images/AFP

San Francisco / Cupertino / Santa Clara – Apple setzt einem Medienbericht zufolge bei seinen Mac-Rechnern künftig nicht mehr auf Prozessoren von Intel und will stattdessen eigene Chips verbauen. Das sei für die Zeit ab 2020 vorgesehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.

Bloomberg schränkte ein, das Projekt mit dem Codenamen "Kalamata" sei noch in einer frühen Phase. Ziel sei, die Apple-Geräte noch besser miteinander zusammenarbeiten zu lassen. Apple hat rund eine Milliarde Mobilgeräte mit dem Betriebssystem iOS im Markt – und zehn Mal weniger Macs. Deshalb wurden in den vergangenen Jahren bereits die Software der Computer zum Teil in Anlehnung an die iPhone-Bedienung angepasst und Apple führte bereits Funktionen ein, die nahtlos zwischen Mobil-Geräten und Macs wechseln lassen. Laut einem früheren Bloomberg-Bericht soll in näherer Zukunft ein Projekt mit dem Codenamen "Marzipan" iPhone-Apps auch auf Macs nutzbar machen.

Apple neigt grundsätzlich dazu, Schlüsseltechnologien bei der Hardware selbst zu entwickeln. Laut Medienberichten arbeitet der iPhone-Konzern auch an eigener Display-Technik für seine Geräte. Bei den Chips war es zum Teil so, dass Intel-Prozessoren nicht zum geplanten Start neuer Macs fertig waren. Zudem wurde Apple durch die Intel-Prozessoren in die jüngsten Probleme um die Sicherheitslücken im Chip-Design hineingezogen.

Elf Prozent des Umsatzes

Die Mac-Computer haben für den iPhone-Hersteller wirtschaftlich einen vergleichsweise niedrigen Stellenwert: Im Geschäftsjahr 2017 entfielen auf sie elf Prozent des Umsatzes. Allerdings wächst das PC-Geschäft bei Apple, während der Gesamtmarkt schrumpft.

Viele Intel-Aktionäre trennten sich am Montag als Reaktion auf den Bericht von ihren Aktien. Der Verlust in New York betrug sieben Prozent. Apple-Aktien wurden mit einem Abschlag von 1,2 Prozent gehandelt, während der S&P-500-Index um mehr als 2,8 Prozent zurückging. (APA, Reuters, 2.4.2018)