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Mohammed bin Salman, Kronprinz.

Foto: Reuters/Levy

Jerusalem – Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat den Israelis das Recht auf ein friedliches Leben in ihrem eigenen Land eingeräumt. "Ich glaube, dass die Palästinenser und die Israelis ein Recht auf ihr eigenes Land haben", sagte Prinz Mohammed in einem am Montag veröffentlichten Interview des US-Magazins "The Atlantic". Es müsse allerdings ein Friedensabkommen geben, um Stabilität für alle Seiten sicherzustellen und normale Beziehungen zu unterhalten.

Saudi-Arabien hat Israel diplomatisch nicht anerkannt und beharrt seit Jahren darauf, dass die Bedingung dafür der Rückzug Israels aus den im Sechstagekrieg 1967 besetzten Gebieten ist. Der Kronprinz erklärte, es bestünden Bedenken hinsichtlich der heiligen Stätten in Jerusalem und der Rechte der Palästinenser. "Wir haben nichts gegen alle anderen."

Der saudische König Salman bekräftigte unterdessen die Unterstützung seines Landes für einen Palästinenser-Staat mit Jerusalem als Hauptstadt. In einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump habe er auch die Notwendigkeit von Fortschritten im Friedensprozess betont, meldete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Dienstag. Der Friedensprozess müsse im Rahmen der internationalen Beziehungen fortgesetzt werden.

Spannungen

Die zunehmenden Spannungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien haben zuletzt Spekulationen geschürt, dass die saudische Regierung enger mit Israel kooperieren könnte. Es gebe eine Menge Interessen, die sein Land mit Israel teile, sagte der Kronprinz. "Hätten wir Frieden, gäbe es eine Vielzahl von Interessen zwischen Israel und dem Golf-Kooperationsrat."

Die Zeichen zwischen beiden Ländern stehen bereits länger auf Annäherung. Im vergangenen Monat hat Saudi-Arabien seinen Luftraum erstmals für ein Passagierflugzeug mit dem Ziel Israel geöffnet. Im November räumte zudem ein israelisches Kabinettsmitglied Kontakte mit Saudi-Arabien ein. (APA, Reuters, 3.4.2018)