Rom – Die geschäftsführende italienische Regierung will sich mehr Zeit für die Veräußerung der Alitalia nehmen. Mit einem Dekret soll die bis zum 30. April laufende Frist zum Verkauf der Airline um sechs Monate verlängert werden, berichteten italienische Medien.

Das Dekret soll voraussichtlich noch diese Woche verabschiedet werden. In den nächsten Tagen sind weitere Treffen zwischen den drei Alitalia-Sonderverwaltern und möglichen Interessenten geplant.

Ungewissheit

Die Ungewissheit um die politische Lage in Rom nach den Parlamentswahlen am 4. März hätte die Verhandlungen um den Verkauf der Airline gebremst, betonte Industrieminister Carlo Calenda. Die Regierung um Premier Paolo Gentiloni ist nur noch bis zum Einsatz eines neuen Kabinetts geschäftsführend im Amt. Welche Regierung aus den am Mittwoch beginnenden politischen Konsultationen hervorgehen wird, ist noch durchaus ungewiss.

Alitalia steckt seit Jahren in der Krise und hatte voriges Frühjahr Insolvenz angemeldet. Derzeit fliegt sie mit einem Überbrückungskredit der italienischen Regierung. An Teilen der einstigen Staatslinie haben die AUA-Mutter Lufthansa und der Billigflieger Easyjet Interesse angemeldet. Medien berichten auch, dass der Investitionsfonds und BAWAG-Großaktionär Cerberus sowie Air France KLM ein Auge auf die Airline geworfen haben. (APA, 3.4.2018)