Muslimische Demonstranten bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer eines Angriffs aus Muslime in London im Vorjahr.

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Mit anonymen Briefen haben Unbekannte in Großbritannien für den 3. April zu einem "Punish A Muslim Day" aufgerufen, einem "Tag, um Muslime zu bestrafen". Mitte März erhielten Bewohner der Städte Bradford, Leicester, London, Cardiff und Sheffield A4-Zettel mit der entsprechenden Aufforderung. Demnach sollen am Dienstag gewalttätige Übergriffe nach einem Punktesystem honoriert werden. So soll es 25 Punkte dafür geben, einer Muslima das Kopftuch vom Kopf zu reißen, und 500, wenn ein Muslim getötet wird.

Die Antiterroreinheit der britischen Polizei ermittelt. "Wir koordinieren die Ermittlungen im Moment und untersuchen mögliche Verbindungen zu bestehenden Untersuchungen", erklärte die Behörde. "Jeder, der sich Sorgen wegen der Aussendung macht, soll die örtliche Polizeidienststelle kontaktieren."

Unsicherheit und Angst

Laut Hilfsorganisationen sorgt die Aufforderung innerhalb der muslimischen Gemeinschaft in Großbritannien für Unsicherheit und Angst. "Wir haben ihnen gesagt, dass sie sich ruhig verhalten und die Polizei alarmieren sollen, wenn sie solche Briefe erhalten haben", sagte Iman Atta, Vorsitzende der NGO "Tell Mama", die Aktivitäten gegen Muslime beobachtet, dem "Guardian".

Auch der Bezirksbürgermeister des New Yorker Stadtteils Brooklyn warnte vor dem Tag des Hasses. Gemeinsam mit Geistlichen und anderen Funktionären verkündete er am Montag, dass in der Stadt die Sicherheitsvorkehrungen erhöht werden. Er habe Angst, dass der Aufruf zur Gewalt auch in den USA Gehör finde. (red, 3.4.2018)