New York – Eine neue Eskalationsstufe im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie Kursverluste bei Technologie- und Börsenschwergewichten wie Amazon und Intel haben die Wall Street nach der Osterpause tief in den roten Bereich gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging am Montag mit 23.644 Punkten 1,9 Prozent schwächer aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 2,2 Prozent auf 2582 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 2,7 Prozent auf 6870 Punkte. Die Börse in Frankfurt blieb feiertagsbedingt geschlossen.

Börsianer sehen die Gefahr eines weltweiten Handelskrieges, nachdem China als Reaktion auf US-Stahl- und Aluminiumzölle seinerseits Zölle auf amerikanische Produkte verhängte. "Das wird die Angst vor Handelskriegen und Protektionismus schüren. Dem Markt gefällt das nicht wirklich", sagte Andre Bakhos von New Vines Capital in New Jersey. US-Präsident Donald Trump hat bereits weitere Zölle über mehr als 50 Milliarden Dollar gegen China angekündigt, darunter Hochtechnologie-Produkte.

Trump greift erneut Amazon an

Daneben stand besonders Amazon im Fokus: Die Aktien des weltgrößten Onlinehändlers verloren 5,2 Prozent, nachdem Trump dem Unternehmen erneut vorwarf, mit zu niedrigen Versandgebühren der US-Post zu schaden. "Das wird sich ändern", drohte er auf Twitter.

Tesla-Aktien gaben 5,1 Prozent nach. Mehrere Automobilblogs berichteten, dass der Konzern im abgelaufenen Quartal bei der Produktion seiner Limousine Model 3 hinter den selbst gesteckten Zielen zurückblieb. Das Tesla-Papier litt zuletzt auch unter einer Herabstufung durch die Ratingagentur Moody's sowie einem tödlichen Unfall mit einem Tesla-Fahrzeug.

Facebook-Papiere verloren 2,7 Prozent. Dem Konzern setzt weiter der Datenskandal zu. Die britische Firma Cambridge Analytica soll Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern auf mutmaßlich unlautere Art eingesetzt haben, um 2016 den Wahlkampf Trumps zu unterstützen. Ähnliche Vorwürfe gibt es auch im Zusammenhang mit dem Brexit-Votum in Großbritannien.

Apple-Aktien gaben 0,7 Prozent nach. Der iPhone-Konzern setzt einem Medienbericht zufolge bei seinen Mac-Rechnern künftig nicht mehr auf Prozessoren von Intel und will stattdessen eigene Chips verbauen. Intel-Papiere büßten mehr als sechs Pozent an Wert ein.

4,4 Prozent nach oben ging es mit den Anteilscheinen des Krankenversicherers Humana. Der Einzelhandelsgigant Walmart denkt Insidern zufolge über engere Geschäftsbeziehungen oder gar den Kauf des Unternehmens nach. Walmart-Aktien gaben 3,8 Prozent nach.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 920 Millionen Aktien den Besitzer. 570 Werte legten zu, 2375 gaben nach, und 119 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,37 Milliarden Aktien 583 im Plus, 2415 im Minus und 145 unverändert.

Die US-Kreditmärkte tendierten uneinheitlich. Die zehnjährigen Staatsanleihen gewannen 1/32 auf 100-03/32. Die Rendite sank auf 2,74 Prozent. Der 30-jährige Bond verlor 3/32 auf 100-16/32 und rentierte mit 2,98 Prozent. (Reuters, 3.4.2018)