Köln – Der Botenstoff Acetylcholin ist für Gedächtnis und Aufmerksamkeit von zentraler Bedeutung. Das zeigt sich allein schon daran, dass bei Alzheimer Acetylcholin-produzierende Nervenzellen besonders früh und schwer betroffen sind. In einem pharmakologischen Experiment haben nun Wissenschafter von der Universität Köln den Zusammenhang zwischen dem Acetylcholin-Stoffwechsel von Patienten und der Wirkung eines Alzheimer-Medikamentes untersucht.

Mit einer Kombination mehrerer bildgebender Verfahren wurde die Wirkung auf die Hirnaktivität während der Gedächtnisbildung bei Patienten mit früher Alzheimer-Erkrankung und gleichaltrigen gesunden Probanden beobachtet. Die Forscher konnten zeigen, dass das Alzheimer-Medikament Rivastigmin bei einer frühen Alzheimer-Erkrankung nur dann gedächtnisrelevante Nervenzellaktivität normalisiert und die Gedächtnisleistung verbessert, wenn ein Acetylcholinmangel vorliegt.

"In frühen Phasen der Alzheimer-Erkrankung liegt allerdings nicht bei jedem Patienten ein relevanter Acetylcholin-Mangel vor", erläutert Studienleiter Nils Richter. Die Hoffnung der Wissenschafter: "Mit den angewandten Verfahren sollen sich in Zukunft jene Patienten genauer identifizieren lassen, die von einer solchen Behandlung profitieren." (red, 3.4.2018)