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Seit Freitag versammeln sich Palästinenser entlang des Sicherheitszauns zwischen Israel und dem Gazastreifen –mit Spiegeln versuchten die Demonstranten Scharfschützen der israelischen Armee zu irritieren, die auf jene schießen, die den Absperrungen zu nahe kommen.

Foto: REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa

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Auch am Dienstag kam es wieder zu Zusammenstößen.

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Tel Aviv/Jerusalem – Erneut ist ein Palästinenser bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee am Rande des Gazastreifens getötet worden. Der 25-Jährige sei erschossen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza am Dienstag mit. Die israelische Armee erklärte, die Vorwürfe würden überprüft und könnten derzeit nicht kommentiert werden.

Erst am Freitag waren im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mindestens 18 Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen worden. Mehr als 1.400 wurden verletzt, die meisten durch Tränengas.

Lieberman: "Organisierte Provokation"

Verteidigungsminister Avigdor Lieberman rechtfertigte das Vorgehen der Soldaten. Jeder, der sich dem Zaun nähere, begebe sich in Lebensgefahr, sagte er bei einem Besuch der Grenze. Dies habe Israel klar gemacht. Die Proteste seien eine gut organisierte Provokation des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas gegen die Souveränität Israels.

Zum "Marsch der Rückkehr" waren nach palästinensischen Schätzungen mehr als 50.000 Menschen gekommen, nach israelischen Angaben rund 40.000. Die Hamas wollte mit der Aktion ihren Anspruch auf ein "Recht auf Rückkehr" für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen in das Gebiet des heutigen Israel untermauern. Israel lehnt eine Rückkehr von Palästinensern in das Staatsgebiet Israels aber ab. Die Palästinenser wollen die Proteste bis zum 15. Mai fortsetzen, dem 70. Jahrestag der israelischen Staatsgründung – aus Sicht der Palästinenser der "Tag der Katastrophe". (APA, red, 3.4.2018)