Gehirnwäsche etwa mittels Eye-Tracking-Brille.

Foto: Nick Mangafas

Der Wiener Regisseur und Performancekünstler Thomas Jelinek öffnet ein Bullauge im Waschsalon des Gemeindebaus Matteottihof im fünften Bezirk.

Unter dem Titel "Waschsalon – Entropy" lädt Jelinek zusammen mit dem Komponisten Jorge Sánchez-Chiong und weiteren Künstlern wie etwa Peter Koger, Magdalena Chowaniec oder Magnus Wurtzer respektive Wissenschaftern wie dem Neurologen Stefan Glasauer und der Gamedesign-Forscherin Margarete Jahrmann sein Publikum in eine öffentliche Gehirnwaschanlage ein.

Kommunales Selbstreinigungsservice

Dort kommen einschlägige Apparate und Einrichtungen wie Gehirnscanner und Eye-Tracking-Brille zum Einsatz. Dazu gießt Sánchez-Chiong live seine Elektroniksounds auf, und schon wird der künstlerische Waschsalon zum kommunalen Selbstreinigungsservice. Einer der angebotenen "Spezialwaschgänge" dauert rund eine Stunde.

Klingt wie Geisterbahn mit Katharsisgespenstern, dürfte aber zu eindrucksvollen audiovisuellen Erlebnissen führen, denn beim Gewaschenwerden "überlagern sich Musik, Sounds, technische Versuchsabläufe und Stimmen" zu einer wohldosierten Gesamtkomposition.

Geöffnet ist die Wäscherei bis zum 7. April, Reservierungen sind anzuraten. Zu erreichen ist die Performance im Matteottihof über den Eingang Fendigasse 33-37. (ploe, 4.4.2018)