Eine VHS-Kassette.

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Der Absturz der VHS-Kassette wurde im Jahr 2003 eingeläutet, als Videotheken auf DVDs wechselten. Heute gibt es fast keine Videotheken mehr bzw. nur noch Ruinen, wie diese im oberösterreichsichen Wels.

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Eigentlich ist die Technik völlig überholt. Aber sie verfügt offensichtlich noch immer über eine (kleine) Nutzer-Gemeinde. Vor rund 15 Jahren löste die digitale DVD die VHS-Videokassette als Speichermedium für Filme ab, 2015 wurde die Produktion eingestellt. Trotzdem gibt es noch immer Kassetten zu kaufen. Aktuell werden sie von der Elektrokette Saturn beworben. Das 2er Pack, mit 240 Minuten Aufnahmezeit, kostet 18 Euro. Dabei handelt sich um die letzte Chargen, die die produziert wurden. Anfang der 2000er Jahre waren vergleichbare neue Kassetten um 1,50 Euro zu haben.

Keine Renaissance

Im Gegensatz zu Schallplatten, erleben VHS-Kassetten allerdings keine Renaissance. Sie werden weiterhin von einer überschaubaren Anzahl von Nutzern gekauft. Laut Branchenschätzung werden nicht mal hundert Stück pro Jahr in Österreich verkauft. Der Absturz der VHS wurde 2003 eingeleitet, als US-amerikanische Videotheken ihren Kunden hauptsächlich DVDs anboten.

Aus dem aktullen Saturn-Prospekt.

VHS wurde von Erfinder JVC erstmals 1976 vorgestellt: Herausragendes Merkmal war die Möglichkeit zwei Stunden Material auf ein Magnetband zu speichern. Damit ging sich ein gesamter Spielfilm auf einer Kassette aus – ein entscheidender Vorteil gegenüber Betamax, das damals nur eine Stunde liefern konnte. Als die Konkurrenz 1979 mit dem – technisch überlegenen – Video 2000 nachzog, war es schon zu spät – JVC hatte bereits alle wichtigen Hersteller für das eigene System gewonnen. (sum, 4.4. 2018)