Jakarta – Durch gepanschten Alkohol sind in Indonesien innerhalb weniger Tage insgesamt 24 Menschen gestorben. Mehrere weitere Menschen schwebten in Lebensgefahr, wie die Polizei am Mittwoch bekannt gab. Ein Geschäftsinhaber wurde demnach in Jakarta festgenommen, der das illegale Gebräu verkauft haben soll. Die Polizei sucht aber nach den Großhändlern des gepanschten Alkohols.

In der Hauptstadt Jakarta starben seit Montag 16 Menschen an den alkoholischen Getränken, in der Provinz Papua weitere acht. Der Polizeichef von Südjakarta, Indra Ja'far, sagte über den festgenommenen Ladenbesitzer: "Er hat gestanden, puren Alkohol mit Coca Cola und einem Energydrink gemischt zu haben. Er dachte, dass das sicher wäre, aber offensichtlich hat es Menschen getötet."

Hohe Preise treiben Leute zu Selbstgebrautem

Der Polizeidirektor Ostjakartas, Tony Surya Putra, sagte dem Fernsehsender TVOne, es sollten nicht nur die kleinen Händler festgenommen werden. "Wir glauben, dass hinter all dem Großhändler stecken." Diese könnten die kleineren Händler mit den tödlichen Getränken beliefert haben.

Die Einwohner Indonesiens, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt, praktizieren eine moderate Form des Islam. Manche konsumieren gelegentlich Alkohol. Dabei greifen sie wegen der hohen Preise für Alkohol auch auf illegal gehandelte, selbst gebraute Getränke zurück. 2016 starben in der indonesischen Provinz Zentraljava mindestens 36 Menschen, nachdem sie selbst gebrauten Alkohol getrunken hatten. (APA, AFP, 4.4.2018)