Schwechat/London – Nach dem Einstieg von Ryanair bei Niki Laudas neuer Fluglinie Laudamotion macht der Reiseveranstalter Thomas Cook (Neckermann Reisen) laut einem deutschen Medienbericht einen teilweisen Rückzieher von der geplanten Zusammenarbeit.

Flüge mit Laudamotion-Flugnummern über die Veranstalter des Konzerns seien nicht mehr buchbar, berichtete das deutsche Touristik-Fachmedium "fvw" am Mittwoch. Stattdessen würden Veranstalterkunden bereits auf den konzerneigenen Ferienflieger Condor umgebucht. Bei Thomas Cook war dafür zunächst keine Bestätigung zu erhalten.

Verkauf über Condor nicht betroffen

Laudamotion ist die Nachfolge-Airline der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki. Thomas Cook habe Lauda beim Neustart geholfen, indem Condor die Vermarktung großer Flugkontingente im Umfang von etwa acht Flugzeugen für Laudamotion übernahm.

Der Verkauf von Laudamotion-Flügen über Condor soll nach Informationen der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX von der Entscheidung aber zunächst nicht betroffen sein. Ein wichtiger Abnehmer dieser Tickets sollten aber eigentlich die konzerneigenen Veranstalter sein.

Vorsichtsmaßnahme

"Fvw" zufolge handelt es sich bei der Entscheidung um eine Vorsichtsmaßnahme. Thomas Cook befürchte, dass Laudamotion ihre Flugzeuge nicht wie angekündigt mit ausreichend vielen Crews wird ausstatten können und es daher zu Flugstreichungen kommen könnte.

Lauda hatte die einst von ihm gegründete Niki im Jänner aus der Insolvenzmasse zurückgekauft und unter dem Namen Laudamotion neu an den Start gebracht. Wenige Wochen später gewann er Europas größten Billigflieger Ryanair als Investor. Die Iren haben knapp ein Viertel der Anteile erworben und wollen demnächst 75 Prozent an Laudamotion übernehmen. (APA, 4.4.2018)