Jürgen Klopp kann ganz zufrieden sein.

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Liverpool/Barcelona – Liverpool ist auf bestem Weg ins Halbfinale der Champions League. Beim 3:0-Sieg am Mittwoch gegen Manchester City beeindruckte Trainer Jürgen Klopp vor allem die Leistung in den ersten 45 Minuten. "Das war, wie Fußball aussehen sollte", sagte der Deutsche. Entschieden sei das englische Gigantenduell aber noch nicht: "3:0 vorne, das ist gut. Aber es ist Halbzeit, nicht mehr."

Mit drei Toren führten die Reds vor vollbesetztem Haus an der Anfield Road schon in den ersten 31 Minuten die Entscheidung herbei. Mohamed Salah (12.), Alex Oxlade-Chamberlain (21.) und der Ex-Salzburger Sadio Mane (31.) ebneten nicht nur den Weg zu einem weiteren Sieg gegen den überlegenen Premier-League-Tabellenführer, auch die Türe zum ersten Halbfinale seit 2008 ist weit offen.

Lebendig

Klopp lobte sein Team, das in der ersten Hälfte eine nahezu perfekte Vorstellung gezeigt habe. "Wir wussten von der Qualität von City, aber auch von unserer Qualität. Wir waren in allen Bereichen des Spiels sehr aktiv, haben die Räume perfekt besetzt, waren sehr lebendig beim Schließen von Lücken."

Mit 31 Treffern ist Liverpool die Tormaschine der Champions League. Kein Team war in dieser Hinsicht erfolgreicher, auf Platz zwei liegt das bereits ausgeschiedene Paris Saint-Germain mit 27 Toren. Diesmal stimmte aber auch die defensive Stabilität, was in dieser Saison gegen hochklassige Konkurrenten nicht häufig der Fall war.

Selten

Klopp hob hervor, dass City in mehr als 90 Minuten keinen einzigen Torschuss zustande brachte. "Ich weiß nicht, wie wir das gemacht haben. Das kann man nicht planen, das wäre komplett verrückt", hielt er fest. "Das ist wirklich selten. Sie sind ein fantastisches Fußballteam."

Im direkten Vergleich mit Guardiola hat Klopp nun zwei Siege mehr als der Spanier, der sich hinsichtlich des Rückspiels am kommenden Dienstag im Etihad-Stadion kämpferisch gab. "In diesem Raum gibt es wahrscheinlich niemanden außer der Person, die gerade spricht, der glaubt, dass wir noch aufsteigen können", sagte er bei der Pressekonferenz. "Das wird richtig schwer, aber wir werden es versuchen." Mut macht den Fans, dass die Citizens Liverpool im September beim Liga-Heimspiel mit 5:0 abgeschossen haben.

Angst um Salah

Negativer Aspekt für Liverpool war am Mittwoch das Ausscheiden von Goalgetter Salah. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff humpelte der Ägypter vom Feld, er könnte eine Leistenverletzung davongetragen haben. "Er hat mir gesagt: 'Mir geht es gut.' Aber wir müssen jetzt auf die richtige Diagnose warten", betonte Klopp.

Auch die Wurfgeschoße von Liverpool-Fans auf den City-Mannschaftsbus hinterließen einen negativen Beigeschmack. Liverpool entschuldigte sich noch in der Nacht für das "komplett inakzeptable" Verhalten.

"Fehlerspiel"

Lediglich noch eine minimale Chance auf den Aufstieg hat die AS Roma nach einer 1:4-Niederlage beim FC Barcelona. Zwei der vier Barca-Tore schossen sich die Römer durch Kapitän Daniele De Rossi und Kostas Manolas selbst. "Fußball ist ein Fehlerspiel. Man möchte den Gegner dazu zwingen, welche zu machen, und selber möchte man sie vermeiden", erklärte der siegreiche Trainer Ernesto Valverde.

Verteidiger Gerard Pique, der das 3:0 erzielte, attestierte den Italienern trotzdem eine gute Leistung. "Manche Leute haben fälschlicherweise gesagt, dass es für uns ein leichtes Los wäre, aber es ist wirklich für uns gelaufen. Vielleicht war die Roma ein bisschen defensiver eingestellt, als wir es erwartet haben, aber sie haben wirklich guten Fußball gezeigt." Barca-Kapitän Andres Iniesta freute sich über "ein gutes Resultat für uns". (APA, 5.4.2018)