Die italienische staatliche Kreditanstalt CDP will Insidern zufolge einen Anteil von bis zu fünf Prozent an der Telecom Italia übernehmen. Mit dem Schritt wolle Italien seinen Einfluss auf das Telekommunikationsunternehmen sichern, sagten drei mit der Sache vertraute Personen am Donnerstag zu Reuters.

Der staatliche Kreditgeber wolle die Aktien kaufen, um an der nächsten Hauptversammlung der Telecom Italia (TIM) am 24. April teilzunehmen. Hintergrund ist der Einstieg des Hedgefonds Elliott, der eine potenzielle Beteiligung von 5,7 Prozent an dem ehemaligen Telefon-Monopolisten aufgebaut hat und die Strategie und den Führungsstil des größten TIM-Aktionärs Vivendi kritisiert. Der französische Medienkonzern hält 24 Prozent an TIM. Vivendi und TIM wollten sich nicht zu den Plänen der CDP äußern.

Vorstandssitzung am Donnerstag

Einer der Insider sagte, CDP wolle auf einer Vorstandssitzung am Donnerstag über den Kauf entscheiden. Gegenwärtig hält die vom italienischen Finanzministerium kontrollierte Kreditanstalt keine Anteile an TIM. Ein Grund für den geplanten Einstieg seien auch Pläne der hoch verschuldeten TIM, ihre Festnetzsparte Netzwerk, die von Analysten mit bis zu 15 Mrd. Euro bewertet wird, abzuspalten.

Telecom Italia sitzt auf einem Schuldenberg von etwa 26 Milliarden Euro. Seit dem Einstieg von Vivendi Mitte 2015 zum mittlerweile größten Anteilseigner hat der Telekomkonzern deutlich an Börsenwert verloren. Der Großaktionär und das TIM-Management hatten sich immer wieder über die Ausrichtung der Firma gestritten. (APA, 5.4. 2018)