Die Entfaltung barocker Pracht setzt Macht voraus, um als Manifestation des Absolutismus wahrgenommen zu werden, sagt Siegfried Hetz angesichts Salzburgs.

Foto: Seitenbouquet aus Siegfried Hetz'"Mit Macht und Pracht", fotografiert von Lukas Friesenbichler

Erst vergangene Woche war Salzburg wieder im Mittelpunkt des medialen Interesses der internationalen Berichterstattung, war quasi temporäre Kulturhauptstadt. Im Fokus des erlesenen Publikums waren die Osterfestspiele mit knapp 19.000 Besuchern, die heimischen Galerien sowie die Alte Residenz des Fürsterzbistums – als Refugium der dort gastierenden renommierten Kunstmesse Art & Antique. Anlass, um Rückschau zu halten und einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Siegfried Hetz führt in seinem detailliert recherchierten, opulent bebilderten Band Mit Macht und Pracht sämtliche Burgen, Schlösser und Klöster im fürsterzbischöflichen Salzburg vor Augen. Darüber hinaus behandelt er die Nichteinheimischen wenig bewusste Situation, wie lange es gedauert hat, bis sich die heutige Landeshauptstadt der Verpflichtung angenommen hat, um mit der diffizilen Geschichte, der sakralen Prägung und dem barocken Erbe Frieden zu schließen.

Ergötzen an Sakralem und Profanem

Was nach außen hin selbstverständlich erscheint, befindet sich immer noch im Umbruch – auch nach 200 Jahren Zugehörigkeit zu Österreich. In erster Linie aber darf man sich an Pracht und Herrlichkeit ergötzen, an einer Silhouette, die ihresgleichen sucht, an Opulenz, an sakraler und profaner Kunst, Naturschönheiten, an einer perfekten Symbiose von Tradition und Moderne.

Im Endeffekt lädt des Germanisten Präsentation der 100 Burgen rund um die 1000 Jahre alte Hohenfeste an der Salzach jedermann ein, sie auch real zu besuchen – vielleicht anlässlich der Art & Antique oder Max Reinhardts alljährlichen Festspielreigens im Sommer?! (Gregor Auenhammer, 6.4.2018)