In Venezuela sind seit Jahresbeginn nach Angaben von Menschenrechtlern mindestens 54 Kinder an Masern gestorben. "Wir rufen einen Gesundheitsnotstand aus", erklärte die Nichtregierungsorganisation Kape Kape kürzlich. Zuletzt seien sechs Kinder an der Krankheit gestorben, seit Jänner insgesamt 54.

Betroffen sind demnach Kinder eines Ureinwohner-Stammes in einer abgelegenen Urwaldregion im Osten Venezuelas. In der Gegend im Bundesstaat Delta Amacuro gebe es keine Medikamente. "Es gibt nichts, was die Ärzte und Krankenschwestern tun können", sagte ein Vertreter der Menschenrechtsorganisation.

Massiver Ausbruch

Lateinamerika war 2016 für masernfrei erklärt worden. Im März meldete die panamerikanische Gesundheitsorganisation jedoch einen massiven Ausbruch in Venezuela. Eine weitere Maserwelle wurde in Brasilien gemeldet, alle Fälle wurden aus Venezuela ins Land gebracht.

Bei Masern handelt es sich um eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Mit einer Impfung kann der Krankheit vorgebeugt werden. Wegen der schweren wirtschaftlichen Krise infolge politischer Instabilität in Venezuela gibt es neben chronischem Lebensmittelmangel auch extreme Engpässe bei Medikamenten. (APA, 6.4.2018)