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Die Konkurrenz am Boden, die Norwegerin Marit Björgen außer Rand und Band – so war es im Langlauf der Frauen sehr viele Jahre lang.

Foto: AP/ Dmitri Lovetsky

Oslo – Die Königin des Winters hat genug gewonnen. 40 Tage nach ihrem historischen achten Olympiasieg in Pyeongchang und nur drei Tage nach Biathlonlegende Ole Einar Björndalen erklärte die 38-jährige Langläuferin Marit Björgen ihre einzigartige Karriere für beendet.

"Ich glaube nicht, dass ich noch genug Motivation besitze, um 100 Prozent für eine weitere Saison zu geben", sagte Björgen dem norwegischen TV-Sender NRK. Bei den Winterspielen in Südkorea hatte sie Ende Februar ihren Landsmann Björndalen als erfolgreichsten Athleten in der Geschichte Olympischer Winterspiele abgelöst. Nach ihrem Triumph im 30-km-Massenstartrennen führt sie das Ranking mit acht Gold-, vier Silber- und drei Bronzemedaillen vor dem 44-Jährigen (8/4/1) an.

Wie es sich für "Gold-Marit" gehört, verabschiedete sie sich mit einem Triumph in die Pension – ihrem insgesamt 114. Weltcupsieg beim Saisonfinale am Holmenkollen ob Oslo. Auch ihre 18 Titel bei Weltmeisterschaften werden für lange Zeit unerreicht bleiben. Viermal gewann die immer wieder wegen Dopinggerüchten verärgerte Trondheimerin den Gesamtweltcup.

Am Schlusstag der Spiele in Pyeongchang war Björgen mit der norwegischen Fahne in der Hand die letzten Meter hinauf zum Gipfel des Olymps gestürmt. Den Rest des Feldes beim Massenstart über 30 Kilometer war zu diesem Zeitpunkt längst zum Fußvolk degradiert. Nie hat eine Läuferin mit einem größeren Vorsprung auf der Königsstrecke gesiegt. "Je schneller ich laufe, desto schneller komme ich nach Hause zu Marius" war Björgens Motto.

Gemeint war ihr Sohn, dessen Geburt die Konkurrenz in der Loipe zumindest eine Saison lang von Björgens Dominanz befreit hatte. Doch nur wenige Wochen später stand Björgen wieder auf Skiern und gewann bei der WM 2017 im Lahti viermal Gold – mehr als 18 Jahre nach ihrem Debüt im Weltcup. (sid, lü, 6.4.2018)