Das Gerät registriert neuromuskuläre Signale, braucht also keine verbale Eingabe

Foto: Screenshot/MIT

Von den Fingern zur Sprache ins "Gehirn": Diesen Weg beschreiten momentan die Schnittstellen zwischen Mensch und Computern. Forscher und Studenten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ein Headset entwickelt, das gewissermaßen Gedanken lesen kann. Das Gerät zapft jedoch nicht das Gehirn an, sondern wird am Kiefer des Besitzers montiert. Dort kann es neuromuskuläre Signale erkennen, die beim Formen von Wörtern ausgeschickt werden.

MIT Media Lab

Mensch und Maschine verschmelzen

"Unsere Motivation war es, ein Gerät zu bauen, das Mensch und Maschine verschmelzt und wie eine Erweiterung unseres eigenen Bewusstseins agiert", hieß es in einer Presseaussendung. Ein Video zeigt, wie ein Proband das Headset lautlos nach der Uhrzeit fragt oder damit Rechnungen anstellt.

Hohe Erfolgsquote

Laut MIT war die Eingabe bei zehn Testpersonen in über neunzig Prozent der Versuche erfolgreich. Damit wurde ein ähnliches Niveau wie bei herkömmlicher Sprachsteuerung erreicht. "Das Potenzial eines solchen Geräts ist deutlich", analysiert Techcrunch. Bis zu einem fertigen Produkt dürfte allerdings noch viel Zeit vergehen, die etwa für Designfragen verwendet werden muss. Ein möglicher Einsatz wäre auch im militärischen Bereich denkbar. (red, 8.4.2018)